Unfallrückgang durch Section Control

Section Control gibt es seit 15 Jahren. Sie misst nicht die Geschwindigkeitsspitzen, sondern das durchschnittliche Tempo der Fahrzeuge. Im Kaisermühlentunnel, wo es die älteste Anlage gibt, habe es einen Unfallrückgang gegeben.

Täglich fahren rund 120.000 Fahrzeuge durch den zwei Kilometer langen Kasiermühlentunnel auf der A22, der Donauuferautobahn. Damit zählt der Tunnel zum am stärksten befahrenen Tunnel Österreichs. Seit die Section Control dort eingerichtet ist, sind um 50 Prozent weniger Unfälle passiert, seit damals gab es auch keinen tödlichen Unfall mehr, so die Asfinag.

Section Control

APA/Helmut Fohringer

Im Kaisermühlentunnel steht die älteste fixe Anlage

Klage stoppte kurz Section Control

Die Geschichte verlief dabei nicht immer reibungslos: 2007 sorgte die Klage eines Wieners, der den Datenschutz durch das System gefährdet sah, für das Urteil des Verfassungsgerichtshofs, wonach die Geschwindigkeitsmessung unverzüglich abgeschaltet werden müsse, da eine entsprechende Verordnung dafür fehle. Einige Wochen darauf trat die entsprechende Verordnung in Kraft.

Die Praxis würde zeigen, dass sich in Section Control überwachten Bereichen die Durchschnittsgeschwindigkeit bei Pkw um zehn und bei Lkw um 15 Kilometer pro Stunde veringert. Österreichweit gibt es insgesamt fünf fixe Section Control Anlagen. Dazu kommen noch neun mobile, die in Baustellenbereich eingesetzt werden. Zuletzt etwa bei der Baustelle am Knoten Inszersdorf.

Durchschnitts- statt Spitzengeschwindigkeit

Da die Durchschnittsgeschwindigkeit gemessen wird, können auch Raser, die kurz vor einer Radaranlage auf die Bremse steigen, und anschließend wieder Gas geben, erfasst werden. Die Section Control ist laut Asfinag auf eine Toleranz von drei Kilometer pro Stunde bzw. ab 100 Kilometer pro Stunde auf drei Prozent eingestellt. Die Anlage wird auch dafür eingesetzt, um das Befahren gesperrter Fahrstreifen festzustellen, zu dokumentieren und gegebenenfalls zu bestrafen.

red, wien.ORF.at

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