Blaue Wohnstraße für mehr Bewusstsein

Die Staglgasse in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus ist seit Ende August blau gefärbt. Das verkehrsplanerische Pilotprojekt soll bei den Anrainern ein größeres Bewusstsein für die ausgewiesene Wohnstraße schaffen.

Die Gasse ist ein direkter Verbindungsweg zwischen den beiden Schulstandorten der OVS Friedrichsplatz und der Lerngemeinschaft 15. Von dort aus nahm das Projekt auch indirekt Fahrt auf. Die LG15 hat keinen eigenen Schulhof. Deshalb wurde auf Elterninitiative und in Absprache mit den Anrainern der Vorplatz neu gestaltet.

Dazu wurde die Gasgasse zwischen Zwölfergasse und Staglgasse geschlossen, um einen großen Platz mit Sitzgelegenheit und einigen Bäumen zu schaffen. Mit der Umfärbung des Straßenbelags soll nun die Strecke zwischen den beiden Schulgebäuden laut „Heute“ sicherer und einladender werden.

Blau soll an Verkehrszeichen erinnern

Laut der zuständigen Abteilung für Verkehrssicherheit (MA46) handelt es sich um ein Pilotprojekt, das auf Initiative des Bezirks realisiert wurde. „Die bemalte Staglgasse soll einerseits zu einer Verkehrsberuhigung führen, andererseits wollen wir die Bevölkerung einladen, die Wohnstraße zu nutzen“, erklärte Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal (SPÖ).

In Wien gibt es mittlerweilen 32.171 Rollmeter an Wohnstraßen. Der 15. Bezirk liegt dabei an dritter Stelle mit 2.452 ausgewiesenen Straßenmetern.

Erste Reaktionen sind positiv, „cool“ findet etwa eine Anrainerin die neue Straßenfarbe. Die Entwicklerin des Straßenprojekts kommt selbst aus dem Grätzel um die Staglgasse. „Wir sagen unseren Kindern, dass sie nicht auf der Straße spielen sollen. In vielen Wohnstraßen erkennen sie dann auch nicht, dass es dort eigentlich erlaubt wäre“, meinte Grafikdesignerin Sylvia Kostenzer gegenüber wien.ORF.at. Blau hat sie ausgewählt, weil die Farbe an das Verkehrszeichen für Wohnstraßen erinnern soll.

Für einen Ideenwettbewerb der Wiener Wirtschaftsagentur nahm Kostenzer die Gelegenheit war, das verkehrsplanerische Konzept auszuarbeiten. Die Idee überzeugte die Jury - das Projekt wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet - und später auch den Bezirksvorsteher.

red, wien.ORF.at

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