Neue Beleuchtung für Stephansdom

Das Innere des Wiener Stephansdoms erstrahlt in neuem Licht. In den vergangenen zwei Jahren wurden 700 Lampen installiert. Durch das neue Beleuchtungskonzept sollen Details des Bauwerks besser zur Geltung kommen.

Mit den Worten „Fiat Lux“ - es werde Licht - hat Dompfarrer Toni Faber am Dienstagabend die Lichttaufe im Wiener Stephansdom durchgeführt. Nach 70 Jahren erhielt das Wahrzeichen Österreichs eine neue Innenbeleuchtung. Damit sollen die Besonderheiten des Bauwerks besser zur Geltung kommen.

Alles habe bei einer nächtlichen Domführung angefangen, in der die schlechte Lichtsituation im Dom besonders gut sichtbar gewesen sei, erzählte Faber bei der Präsentation der neuen Lichtanlage. Nachdem die Wirtschaftskammer Wien 150.000 Euro für den Umbau zugesichert hat, wird der Stephansdom nun ab Mittwoch im neuen Licht erstrahlen.

Alte Lichtanlage beleuchtete vor allem den Boden

Zwei Jahre lang dauerten die Arbeiten. „Der Dom zeigt sich jetzt selbst“, sagte Iris Podgorschek von podpod design. Das Studio zeichnet sich für das Lichtkonzept verantwortlich. Das Ziel sei gewesen, den Dom selbst wirken zu lassen und die Leuchten dabei in den Hintergrund zu drängen.

Unter den installierten Lampen befinden sich auch bis zu 1,80 Meter hohe Pendelleuchten. Dabei haben die Lampen eine Leistung von nur vier Watt. Die Beleuchtung würde jetzt auch Decke und Säulen beleuchten sowie auf Details wie Figuren eingehen. „Früher wurde eigentlich nur der Boden beleuchtet“, beschrieb Podgorschek die 70 Jahre alte Lichtanlage. Besondere Effekte können durch sogenannte „Leuchtgruppen“ hervorgerufen werden, indem beispielsweise nur die Seitenaltäre beleuchtet werden.

Für den Dombaumeister Wolfgang Zehetner bedeutet die Beleuchtung einen „neuen Meilenstein in der Darstellung des Doms“. Als Architekt ging er auf den gotischen Baustil des Stephansdoms ein. Die Gotik würde auch als „Architektur des Lichtes“ bezeichnet, in der helle, hohe Räume an Bedeutung gewannen. Die originalen und denkmalgeschützten 22 Maria-Theresien-Luster des „Steffl“ wären für die heutige Beleuchtung jedoch ein „bescheidener Ansatz“, sagte Zehetner.

Links:

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