Maurer: Initiative erreichte 100.000-Euro-Ziel
Mit dem Geld will man „Klagen finanzieren und Präzedenzfälle schaffen“, hatte die ehemalige Grünen-Abgeordnete bei einer Pressekonferenz zum Start der Initiative angekündigt. Mit den ersten 50.000 Euro soll ein „Worst case“-Szenario bei dem Rechtsstreit zwischen Maurer und dem Besitzer eines Craft-Beer-Geschäfts, von dessen Facebook-Account ihr obszöne Meldungen geschickt wurden, abdeckt werden.
APA/Georg Hochmuth
Maurer, die via Facebook die Beleidigungen und den Namen des Biergeschäftbesitzers publik gemacht hatte, wurde bei dem Prozess - nicht rechtskräftig - wegen übler Nachrede schuldig gesprochen - mehr dazu in Üble Nachrede: Maurer verurteilt.
Ausbau der Beratung und Finanzierung von Klagen
Mit dem Rest der gespendeten Summe soll der Ausbau der rechtlichen Beratung bei Hass im Netz und ein Fonds zur Finanzierung weiterer Klagen von Betroffenen unterstützt werden. Auf der Website von ZARA wird halbjährlich ein Bericht bereitgestellt, der eine Übersicht über die finanzierten Aktivitäten, Klagen und die gesamte Mittelverwendung bietet.
Mögliches Folgeprojekt in Arbeit
Nach dem Erfolg des Crowdfundings arbeiten Sigrid Maurer und ZARA an einem möglichen Folgeprojekt. Denn viele Menschen haben in Sozialen Netzwerken kundgetan, noch spenden zu wollen. „Konkretes kann ich aber derzeit noch nicht sagen, das ging alles so schnell“, sagte Maurer zur APA.
Ausgelegt war das Crowdfunding eigentlich für ein halbes Jahr. Maurer zeigte sich „völlig überwältigt von diesem großen Erfolg und der Solidarität“. Das zeige „sehr eindrucksvoll, dass das Thema ‚Hass im Netz‘ vielen Menschen unter den Nägeln brennt und dass es großen Handlungsbedarf gibt“.
Die Ex-Grünen-Abgeordnete bedankte sich auch für die Unterstützung für ihren Prozess: „Es ist eine große Erleichterung zu wissen, dass nun das große finanzielle Risiko abgesichert ist.“ Caroline Kerschbaumer vom Verein ZARA freut sich, „mit diesen Geldern erste Klagen von Betroffenen finanzieren zu können“.
Links:
- Maurer-Urteil: Ermittlung gegen Kläger möglich (wien.ORF.at; 11.10.2018)
- Jede dritte Frau Opfer von Gewalt im Netz (wien.ORF.at; 11.10.2018)
- Maurer-Urteil: Minister sieht Diskussionsbedarf (wien.ORF.at; 10.10.2018)