Straßenbahnchaos wegen Stromausfalls

Ein Straßenbahnchaos hat es Montagfrüh am Alsergrund und in der Josefstadt gegeben: Über zehn Linien standen wegen eines Stromausfalls still. Das sorgte für große Probleme im Frühverkehr.

Ein Ladekran hatte in der Früh am Alsergrund eine Oberleitung beschädigt. Den Garnituren ging der Strom aus, Fahrgäste mussten teils auch außerhalb der Stationen aussteigen. Vom Stromausfall waren gegen 7.30 Uhr vor allem Straßenbahnen betroffen, die im Bereich Schottentor beim Jonas-Reindl verkehren. Durch Netzumleitungen konnte dort der Betrieb rasch wieder aufgenommen werden, so die Wiener Linien. Die Linien 1, D, 71, 2, 5, 33, 37, 38, 40, 41 und 42 sowie der betroffene Bus 40A waren relativ bald wieder unterwegs.

Kurzschluss in Umspannwerk

Der Grund dafür, dass gleich so viele Straßenbahnlinien ohne Strom waren, sei ein Kurzschluss in einem Umspannwerk gewesen, sagte Michael Unger von den Wiener Linien gegenüber „Radio Wien“. Den Kurzschluss dürfte der Oberleitungsschaden ausgelöst haben. Warum, das werde jetzt untersucht.

Bei den Linien 9, 43, 44, 49 und 52 dauerte die Störungsbehebung länger. Sie standen gegen 9.00 Uhr noch still und wurden umgeleitet bzw. kurzgeführt. Kurz nach 9.00 Uhr war das Problem überall behoben, alle Linien konnten wieder fahren. Es kam aber noch zu Wartezeiten. Weil die stromlosen Straßenbahnen teilweise auch den Individualverkehr blockierten, kam es laut Radio-Wien-Verkehrsredaktion zu sehr langen Staus. Teils waren auch Kreuzungen blockiert.

Zweiter Vorfall mit Lkw legte Linien 49 und 52 lahm

Die Behebung der Probleme bei den Linien 49 und 52 dauerte am längsten - sie hatten auch eine andere Ursache: „Auch dort hat ein Lkw auf der Hütteldorfer Straße eine Oberleitung beschädigt“, berichtete Kathrin Liener von den Wiener Linien. Solche Vorfälle mit Oberleitungsschäden kämen durchschnittlich mehrmals pro Monat vor, zwei an einem Tag seien zumindest ihr noch nicht untergekommen.

Keine Fahrgäste „gefangen“

Wie viele Passagiere die betroffenen Garnituren im Montagfrühverkehr in die Arbeit oder zur Schule beförderten, werde erst erhoben, sagte Dominik Gries von den Wiener Linien. Längere Zeit „gefangen“ seien die Fahrgäste nicht gewesen. „Jede Straßenbahn hat eine Notentriegelung“, sagte der Sprecher. Entweder betätigten der Fahrer oder Passagiere die beiden Riegel, oder es sei ohnehin noch ausreichend Strom an Bord gewesen, um die Türen aufzumachen.

„Wenn eine Straßenbahn einmal fährt, kann sie eventuell auch ohne Stromzufuhr in den nächsten Stationsbereich rollen“, so Gries. Steht sie aber gerade, etwa an einer Ampel, geht nichts mehr. Wie viele Fahrgäste deswegen „unterwegs“ vorsichtig aussteigen mussten, könne er noch nicht sagen. Unmittelbare Folge des Vorfalls seien mit Sicherheit Verspätungen gewesen.

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