Heumarkt-Projekt verzögert sich weiter

Das Hochhausprojekt am Heumarkt verzögert sich weiter. Wie der „Kurier“ berichtet, werden die Bauarbeiten für Hotel, Wohnturm und neuen Eislaufplatz erst 2021 starten. Mit der Welterbediskussion soll das nichts zu tun haben.

Anfang des Jahres hatte die Firma Wertinvest, die das Projekt durchführt, bereits eine Verzögerung verkündet. Seit fünf Jahren liegen die Pläne für das umstrittene Projekt auf dem Tisch, zunächst ging der Wertinvest-Gründer Michael Tojner von einem Baubeginn im Jahr 2019 aus. Anfang des Jahres hieß es dann 2020, jetzt sagte die Geschäftsführerin von Wertinvest, Daniela Enzi, gegenüber dem „Kurier“: „Ein Baubeginn ist für 2021 geplant.“

Rendering neues Konzept für Heumarkt

Isay Weinfeld&Sebastian Murr

Das Heumarkt-Areal: Neugestaltung vom Intercontinental bis zum Konzerthaus

Eislaufverein bleibt ein weiteres Jahr

„Bei solch großen, komplexen Projekten stellt sich oft heraus, dass es doch etwas länger braucht“, erklärte Enzi im „Kurier“. „Für ein Projekt dieser Dimension sind wir ganz im Zeitrahmen. Im Juni 2017 haben wir mit der Vorentwurfsplanung begonnen, derzeit arbeiten wir an der Entwurfsplanung.“ Diese mit den vielen künftigen Nutzern des Areals abzustimmen, beanspruche eben Zeit.

Sobald der Wiener Eislaufverein (WEV) im März 2021 seine Saison beendet, werden laut Enzi die Bauarbeiten starten. Damit muss der WEV nicht bereits nach diesem Jahr umsiedeln, sondern kann ein weiteres Jahr auf dem derzeitigen Gelände bleiben. Das Gelände soll dann zweieinhalb Jahre lang Baustelle bleiben. Das Hotel Intercontinental soll laut Enzi mit 31. Dezember 2020 seine Pforten schließen. Für die 250 Mitarbeiter wird ein Sozialplan geschnürt.

Diskussion über Weltkulturerbe

Das Projekt zur Umgestaltung des Heumarkts - vom Hotel Intercontinental bis zum Konzerthaus - hat im Juni 2017 im Wiener Gemeinderat die notwendige Mehrheit bekommen. Die Neugestaltung betrifft eine Fläche von 15.400 Quadratmetern und sieht unter anderem den Neubau des Hotel Intercontinental mit einem 66 Meter hohen Turm vor.

Der 300-Millionen-Euro-Bau, mit dem 2020 begonnen werde soll, könnte dazu führen, dass Wien seinen Weltkulturerbestatus verliert. Derzeit befindet sich Wiens Welterbe weiterhin auf der Roten Liste. Im Juni 2019 soll über eine Aberkennung entschieden werden - mehr dazu in Wiens Welterbe weiter auf Roter Liste. Mitte September hatte Tojner im Ö1-Wirtschaftsmagazin „Saldo“ gesagt, an den Plänen festzuhalten. Die Diskussion um den UNESCO-Weltkulturerbestatus sei aber nicht für die Verzögerung verantwortlich, sagt die Wertinvest-Geschäftsführerin Enzi im „Kurier“.

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