Unklare Zukunft für Trabrennbahn Krieau

Nachdem die Stadt das Areal der Trabrennbahn Krieau an einen Immobilienentwickler verkauft hat, ist nach wie vor unklar, wie es mit der Sportstätte weitergeht. Der Trabrennverein selbst prüft noch, ob er bleiben oder absiedeln wird.

Die Trabrennbahn Krieau ist nach dem Hippodrom Moskau die älteste ihrer Art, die noch in Betrieb ist. An guten Renntagen hat sie bis zu 3.000 Besucherinnen und Besucher, an schwächeren um die 500. 26 Renntage pro Jahr gibt es, der Eintritt kostet fünf Euro. Wetten gehört für die meisten zum Besuch dazu, der Mindesteinsatz beträgt ein Euro.

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Die Trabrennbahn Krieau ist in die Jahre gekommen

Doch das Wettgeschäft - inklusive dem Online-Wettgeschäft - reicht laut Peter Truzla, Präsident des Wiener Trabrennvereins, nicht aus. „Wir brauchen andere Einkünfte“, sagte Truzla am Sonntag gegenüber „Wien heute“. Man sei auch auf andere Großevents angewiesen. Wegen der Anrainer sei das aber schwierig.

Entscheidung im nächsten Jahr

Auch vom Bezirk käme keine Unterstützung, so Truzla weiter. Hier heiße es, man sei klar gegen Veranstaltungen. Ob man das in der Krieau mit den neuen Bedingungen weiterhin so durchführen könne, wie man es gerne hätte, müsse daher noch geklärt werde. Eine Entscheidung könnte im nächsten Jahr fallen, hieß es vom Trabrennverein.

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Sollte die Rennbahn in der Krieau bleiben, bekäme sie neue Ställe

Keine konkreten Bebauungspläne

Für die Trabrennbahn in der Krieau gebe es derzeit keine konkreten Bebauungspläne, erklärte der neue Eigentümer der Sportstätte, IC Developments, Ende September. Die Immobilienfirma sei in einem guten nachbarschaftlichen Verhältnis mit dem Trabrennverein, würde den Verein jedoch bei der Suche von Alternativstandorten unterstützen, sagten die neuen Eigentümer. Der Kaufpreis sei außerdem noch nicht fix, je nach zukünftiger Nutzung könne der noch steigen - mehr dazu in Trabrennbahn Krieau: Kaufpreis offen.

Wenn die Trabrennbahn in Zukunft einmal nicht mehr vom Trabrennverein genutzt werden sollte sowie eine Flächenumwidmung der Stadt Wien durchgeführt werden würde, würde man eine Bebauung des Areals in Angriff nehmen, so die „Viertel Zwei“-Entwickler.

Aspern als neuer Standort im Gespräch

Die modernen Wohn- und Bürobauten des „Viertel Zwei“ rings um die Trabrennbahn sind unübersehbar - der Sanierunsbedarf der Trabrennanlagen ebenfalls. Die Erhaltungskosten betragen pro Jahr 100.000 Euro. Falls die Rennbahn hier bleiben sollte, bekäme sie neue Ställe, die historischen Ställe würden für Kultur und Handwerk genutzt, hieß es.

Reportage: Trabrennbahn Krieau

Die Trabrennbahn Krieau ist die zweitälteste ihrer Art weltweit. Nun ist aber der Fortbestand gefährdet, wegen möglicher Immobilienprojekte.

Sollte der Trabrennverein aber absiedeln und Platz für weiteren Wohnbau - unter Einbindung des denkmalgeschützten Ensembles - freimachen, dann braucht es einen Ersatzstandort mit 15 Hektar und ähnlich guter Verkehrsanbindung. Aspern war zuletzt als neuer Standort im Gespräch.

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