Ballsaison: Wirtschaft erwartet mehr Gäste

Mit Beginn der Faschingszeit am Sonntag startet auch die Wiener Ballsaison. Die Wirtschaftskammer rechnet mit einem neuerlichen Besucherplus und mehr Einnahmen. Grund dafür ist auch die längere Saison.

„Wir gehen davon aus, dass rund 400.000 Wiener zu den Bällen kommen“, sagte Markus Grießler, Spartenobmann der Tourismus- und Freizeitwirtschaft, am Freitag in einer Pressekonferenz. Dazu kommen 115.000 Gäste aus den Bundesländern und dem Ausland. Insgesamt ergibt das ein Plus von 10.000 Besuchern gegenüber der Vorsaison.

Die Ballsaison 2018/2019 ist deutlich länger. Sie wird traditionell zu Faschingsbeginn am 11. November eröffnet und dauert bis Faschingsdienstag, der 2019 auf den 5. März fällt. „Wir haben eine entspannte Ballsaison vor uns, wo es möglich ist, mehrere Bälle zu besuchen, die im vergangenen Jahr vielleicht sehr komprimiert waren“, freute sich Grießler. Als erster Ball steht heuer der Rauchfangkehrerball am Programm (16. November), am 5. März 2019 schließt das Elmayer-Kränzchen die offizielle Saison ab.

Philharmonikerball 2015

APA/Herbert Pfarrhofer

Ein Höhepunkt im Ballkalender ist jedes Jahr der Philharmonikerball

Prognose: Sechs Mio. Euro mehr

„Diese fünfte Jahreszeit hat eine hohe wirtschaftliche Bedeutung für die gesamte Wiener Wirtschaft“, betonte Maria Smodics-Neumann, Spartenobfrau Gewerbe und Handwerk in der Wiener Wirtschaftskammer. Prognostiziert werden Ausgaben von 145 Mio. Euro, das sind um sechs Mio. mehr als im Vorjahr.

Laut einer Umfrage, die die KMU Forschung Austria im Auftrag der Kammer durchführte, planen die Gäste pro Besuch durchschnittlich 280 Euro springen zu lassen. Davon werden 180 Euro für die Eintrittskarten sowie Speisen und Getränke am Ball ausgegeben. Für Garderobe, Schuhe, Accessoires, Schmuck und Tanzkurs werden 55 Euro budgetiert und 45 Euro entfallen auf Ausgaben direkt vor dem Ballbesuch - etwa für Taxifahrten, Friseurbesuch, Kosmetik und Abendessen.

Kaffeesiederball am beliebtesten

Viel Wert legen die Ballbesucher laut der Umfrage auf die Etikette. Höflichkeit und vor allem das Einhalten der Bekleidungsvorschriften, sagte Smodics-Neumann. Das Ranking der beliebtesten Bälle führt heuer der Wiener Kaffeesiederball an (22. Februar), gefolgt vom Zuckerbäckerball (17. Jänner) und dem WU-Ball (12. Jänner).

Im Trend liegen in diesem Jahr Ballkleider in Edelsteinfarben, also in Rubinrot, Smaragdgrün oder Saphirblau. Dazu werden kunstvolle, opulente Frisuren getragen. „Auch bei den Herren tut sich etwas. Die Männer werden mutiger“, prognostizierte Smodics-Neumann. Zwar werden nach wie vor Smoking bzw. Frack in Schwarz getragen, dabei werde aber häufiger mit den Materialen gespielt. Leichte Brokate oder Einsätze mit Lurexfäden sorgen für Glanz.

Der Opernball wird in der neuen Ballsaison mit einem neuen Zeremonienmeister über die Bühne gehen. Roman Svabek hört nach zehn Jahren auf, er war nicht nur für die Eröffnungschoreografien der Debütanten zuständig, sondern hat auch die sehr beliebten Publikums-Quadrillen am Ball ausgerichtet - mehr dazu in Opernball verliert Zeremonienmeister.

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