Ebert sucht Nachfolger für Automatenmuseum

Ferry Ebert, Kondompionier, Automatenkaiser und Märchendichter, sucht einen Nachfolger für sein Lebenswerk: das Automatenmuseum. Mehrere Krankheiten und zuletzt ein Sturz würden ihn zu diesem Schritt zwingen.

„Es hätte schlimmer kommen können“, sagte der bald 84-jährige Wiener im Gespräch mit der APA. Das kleine Museum, das an Eberts Schaffen erinnert und in seinem ehemaligen Privatbüro in der Beckmanngasse in Penzing untergebracht ist, hat „den Beginn des Automatenzeitalters nach dem Zweiten Weltkrieg zum Inhalt“, wie der ehemalige Geschäftsmann berichtete.

Ferry Ebert Automatenmuseum

APA/HERBERT NEUBAUER

Dazu gehören die legendären Blausiegel-Automaten ebenso wie Pez-, Kölnisch Wasser- und Kaugummi-Automaten. „Und Manner, Brieflose, Haribo und viele mehr, ungefähr 100 Stück“, ergänzte Ebert am Telefon.

„Kann Automaten nicht mehr heben“

„Anscheinend habe ich mein abwechslungsreiches Leben zu sehr auf die Probe gestellt, so dass es mir nun im Alter die Rechnung stellt“, schrieb Ebert. Fügte aber in seinem Mail hinzu: „Bin nicht verzweifelt, sondern dem Leben gegenüber dankbar, dass es so war wie es war und nun so ist wie es ist!“ Das unterstrich er: „Ich hab noch einiges vor, aber ich kann einen Automaten nicht einmal mehr heben.“

Automatenkönig sucht Nachfolger

Aus gesundheitlichen Gründen sucht Ferry Ebert jemanden, der seine Sammlung betreut. Von den Kondom- bis hin zu den Märchen-Automaten.

Innerhalb von eineinhalb Jahren erlitt Ebert als Folge einer Lebensmittelvergiftung eine Gallenkolik und eine Bauchspeicheldrüsenentzündung. Eine Spitalsinfektion nach der Implantierung eines künstlichen Knies habe einen Schlaganfall zur Folge gehabt, schrieb er. Nach dem offenen Bruch beider Unterarme müsse er sich noch vor Weihnachten einer weiteren Operation unterziehen. Seine „einstige Beweglichkeit“ sei „auf Dauer behindert“.

Ferry Ebert Automatenmuseum

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Eberts Sammlung ist so etwas wie ein „Schaubild der Welt der Nachkriegsgenerationen“ anhand von Automaten. Der umtriebige Wiener wünscht sich, dass seine Sammlung zusammen und zugänglich bleibt. „Am liebsten wäre es mir ja, wenn sie ein Museum übernehmen würde.“ Für die Zeit nach seiner neuerlichen Operation hat sich der gelernte Glasbläser, der 1956 die ersten Kondomautomaten aufstellte, bereits ein Ziel gesetzt: „Ich will eine Autobiografie schreiben, ein Buch über das Leben im positiven Sinn.“

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