KH Nord: Abrechnungen überteuert

Mit der Besiedelung des KH Nords Anfang Jänner legen die meisten Baufirmen ihre Endabrechnungen vor - viele davon ungerechtfertigt hoch, behauptet der KAV. Es gehe in Summe um zirka 100 bis 200 Millionen Euro.

Ob der mittlerweile berühmt-berüchtigte KH-Nord-Bauzaun um rund 840.000 Euro oder Erdarbeiten, die statt 9.000 Euro mehr als 70.000 Euro gekostet haben: Fälle von völlig überteuerten Arbeiten wie diese haben immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Sie tauchen oft auf, wie die Rechnungsliste des Krankenanstaltenverbunds (KAV) zeigt.

Garderobe im KH Nord

ORF.at/Christian Öser

Die Baukosten sollen nicht weiter steigen, hofft der KAV

Viele Rechnungen seien zehn bis 90 Prozent überhöht, behauptet KAV-Direktor Herwig Wetzlinger. „Der Wettbewerb ist mittlerweile so, dass in der Hauptausschreibung Preise verhandelt werden, die wahrscheinlich sehr nahe an die Herstellungskosten kommen, also ohne Gewinnaufschläge. Erst wenn der Hauptauftrag erteilt ist, dann versucht die Firma in der Regel durch Zusätze oder Mehrkosten die fehlenden Gewinne zu lukrieren.“

KAV kritisiert Abrechnungen

KAV-Direktor Herwig Wetzlinger kritisiert die Bauwirtschaft. Mit seinen Vorwürfen ist er nun an die Öffentlichkeit gegangen.

Keine weitere Baukostenexplosion

Um überhöhte Rechnungen nicht zu bezahlen, wird jede mit einem standardisierten Verfahren überprüft. Der Steuerzahler soll nicht draufzahlen, beteuert der KAV. Zumindest nicht mehr als die bereits auf offiziell 1,3 Milliarden Euro explodierten Baukosten.

„Der öffentliche Auftraggeber kann und darf es sich nicht gefallen lassen. Denn ab dem Zeitpunkt wenn ich Zahlungen für nicht erbrachte Leistungen leiste, komme ich ja in die strafrechtliche Beurteilung. Dann spreche ich von Untreue und Betrug“, so Wetzlinger.

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