280 Kilometer Winterradwege in Wien
Am Donaukanal entlang oder von der Oper zum Parlament: Auch im Winter gibt es auf den Wiener Radwegen viel Betrieb. So waren zum Beispiel am Opernring an einem Wochentag im Dezember vergangenen Jahres im Durchschnitt 2.307 Radfahrer unterwegs. Das sind um mehr als 800 mehr als vor fünf Jahren. Auf dem Radweg in der Argentinierstraße ist die Zahl der Radfahrer seit 2012 um mehr als die Hälfte gestiegen.
APA/Roland Schlager
Winterdienst betreut Basisnetz vorrangig
Radfahrer kämpfen im Winter natürlich genauso mit den rauen Witterungsbedingungen. Damit sie auch bei Eis und Schnee sicher fahren können, gibt es das Winterbasisradwegenetz. Es ist 280 Kilometer lang und wird von den Mitarbeitern der MA 48 als erstes gereinigt und gestreut. Erst danach werden auch die restlichen Radwege betreut. Das Prinzip ähnelt dem beim Autoverkehr, wo zuerst die Hauptstraßen und erst danach die kleinen Gassen betreut werden.
Schneetelefon MA 48:
+43 1 546 48
Somit sind also rund 20 Prozent der insgesamt 1.379 Kilometer Wiener Radwege winterfest, darunter etwa die Radwege entlang des Rings oder des Gürtels. Wer nicht sicher ist, ob der Weg zur Arbeit oder Schule frei ist, kann das Schneetelefon der MA 48 anrufen. Hier können auch schlecht geräumte Wege gemeldet werden.
Fahrrad wintertauglich machen
Dass Radfahren und Winter kein Widerspruch sind, zeigt auch die nördlichste Großstadt der EU, Oulu in Finnland. Die 200.000 Einwohner können rund 850 Kilometer Radwege befahren, was im Winter immerhin zwölf Prozent auch tun - das ist doppelt so hoch wie der Radverkehrsanteil von Linz im gesamten Jahr, verdeutlicht der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Egal ob in Oulu oder in Wien, im Winter müssen Radfahrer sich speziell rüsten. So rät der VCÖ, es - soweit es die Kälte zulässt - einfach gemütlicher anzugehen.
APA/Helmut Fohringer
Bei Schnee- und Eisfahrbahn sollte etwas Luft aus den Reifen gelassen und mit niedrigerem Reifendruck gefahren werden. Der Sattel sollte etwas tiefer gestellt, abruptes Bremsen vermieden und das Tempo den Verhältnissen angepasst werden. Besonders wichtig ist die Sichtbarkeit von Radfahrern, also eine gut funktionierende Beleuchtung, zu der etwa beim Rücklicht ein Standlicht gehört, das auch leuchtet, wenn man steht, und Reflektoren. Streusalz führt zu Korrosionsschäden, daher die Ketter öfters ölen. Elektrofahrräder sollten bis minus zehn Grad problemlos funktionieren, Akkus am besten in beheizten Räumen aufgeladen werden.