Weihnachtsshoppen in Museen

Eis am Stiel in einer Schneekugel, das Thonet-Geflecht als Armband oder der Staatsadler als Comicfigur: Mit verschiedensten Anreizen wollen Wiener Museumsshops im Weihnachtsgeschäft punkten.

Der Andrang in den Shops der Wiener Museen ist im Advent hoch. Eine kaiserliche Atmosphäre bietet der Imperial Shop Vienna in der Hofburg, der zum Kunsthistorischen Museum (KHM) gehört. Zu finden sind Schmuck, Klimt- wie auch Wien-Motive. „Wir haben ein großes Sortiment an Traditionsunternehmen aus Wien sowie Produkte von ehemaligen Hoflieferanten wie Lugmayer oder Augarten“, so Christoph Paidasch, Verkaufsleiter der gesamten KHM-Shops. Teuerstes Stück ist dort eine Karaffe um 2.550 Euro von Lobmayer.

Kaiserliche Modelinie im Imperial Shop

Der traditionelle Sisi-Schmuck gilt im Imperial Shop Vienna als Verkaufshit, bestückt ist dieser mit Swarovski-Kristallen. Aber auch Klimt-Souvenirs und Teddybären im Bruegel-Muster sind zu finden. Jugendlich ist dafür im Gegensatz die neue Modelinie des Shops. Der Kampagnenspruch „Imperial Girl“ ist auf T-Shirts zu lesen, das Gleiche gibt es auch für „Imperial Boys“. „Das hat sich aus unserem Slogan ‚where sisi would shop‘ entwickelt“, so Paidasch.

Das Edelweiß wird als österreichisches Markenzeichen gesehen. So wurde auch die eigene Körperpflegelinie „Sisi and Joe“ mit Edelweiß als Inhaltstoff entwickelt. Persönlich empfiehlt der Shopleiter die Imperial Törtchen, „da sie kleine, nette Geschenke sind, die sehr gut schmecken“. Porzellansemmerl und Porzellankrapfen von Augarten gibt es ebenfalls zu erwerben. Beliebt bei Besucherinnen und Besuchern sei auch der eigene Honig des KHM.

Weihnachtsgeschenke in Museumsshops

Wer noch auf der Suche nach originellen Geschenken ist, wird vielleicht in einem der zahlreichen Museumsshops in Wien fündig.

„Brexit“-Stimmungsbarometer in der Kunsthalle

Politisches und Hipster-Flair erhält man hingegen im Kunsthalle Museumsshop im MuseumsQuartier. Neu in der Produktlinie sind die Hauben der Omas gegen Rechts. „Bekleidung verkauft sich generell sehr gut. Wir haben auch eigene Schals oder Stofftaschen, passend zu unseren Ausstellungen“, so Adina Hasler von der Marketingabteilung der Kunsthalle.

Am Puls der Zeit ist etwa auch der dort zu kaufende „Artist Cat Calender“. Er zeigt Katzen in unterschiedlichen, etwas utopischen Umgebungen. Als „lustig und skurril“ beschreibt Hasler den Kalender. Als politisches Souvenir gilt etwa eine Europakarte als Wandposter, die zum Thema „Brexit“ gestaltet wurde. „Die Karte ist ein Abriss, wie sich die einzelnen Ländern fühlen, ein Stimmungsbarometer zum ‚Brexit‘,“ so Hasler. Österreich und Deutschland wurden zum Beispiel als „betäubt“ beschrieben.

Der österreichische Staatsadler, der auch das Logo der Kunsthalle ist, wurde für eine Posterkollektion in unterschiedlichen Comicversionen dargestellt. Dadurch sollen die verschiedenen Facetten der Kunsthalle festgehalten werden, so Hasler. Tabletts in Hundeknochenform und ein Eis am Stiel in einer Schneekugel zählen ebenfalls zum Sortiment der Kunsthalle. An Ort und Stelle kann man seine gekauften Produkte auch verpacken, zwei Geschenkpapiere stehen dazu zur Auswahl.

Industrieller Schmuck im MAK

Industrielles Design und angewandte Kunst gibt es im Design Shop des Museums für angewandte Kunst (MAK). Hier kann man derzeit etwa den Industrieschmuck von Stefanie Klausegger erwerben. Sie designt etwa Armbänder geprägt vom Muster des Wiener Thonet-Geflechts. „Das Material ist wie Strumpfhosen, sehr flexibel, und es kann nass werden,“ so Klausegger.

Inspirationsquelle für ihren Schmuck ist die Wiener Moderne, „ich belebe alte Muster neu.“ Sie verwendet beispielsweise Muster von Josef Hoffmann und Otto Wagner. Auch Katzen als Souvenir findet man im MAK, so etwa eine Katzenskulptur mit gelb leuchtenden Augen, die über einen USB-Anschluss verfügt.

Sofie Hörtler, wien.ORF.at