Was Wien 2018 bewegte

Welche Geschichten haben die User im Jahr 2018 am meisten interessiert? wien.ORF.at blickt zurück - vom neuen Stadtchef Michael Ludwig über einen fatalen Hundebiss bis hin zu illegalen Namensschildern und dem U-Bahn-Essverbot.

Rettung klagt über Schaulustige „ohne Skrupel“

Schaulustige, die Fotos mit ihrem Handy machen, werden bei Polizei- und Rettungseinsätzen immer mehr zum Problem. Die Wiener Berufsrettung warnt im Jänner, dass Einsatzkräfte oft sogar in ihrer Arbeit behindert werden. Anlassfall ist ein tödlicher Verkehrsunfall am Neubaugürtel. Rund 50 Personen sollen dort „ohne Skrupel“ fotografiert haben. Vorfälle wie dieser häufen sich, im Mai startet die Rettung eine Kampagne gegen „Gaffer“ - mehr dazu in Rettung klagt über Schaulustige „ohne Skrupel“ und Neue Kampagne gegen Unfall-„Gaffer“.

Lichtermeer

APA / Privat

Mit einem Lichtermeer nimmt Wien Abschied von Ute Bock

Ute Bock ist tot

Am 19. Jänner verstirbt die 75-jährige Ute Bock nach kurzer, schwerer Krankheit im Wiener Ute-Bock-Haus in Favoriten. Jahrelang hatte sich die pensionierte Erzieherin kompromisslos und ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit für Flüchtlinge eingesetzt. Das von der Stadt Wien angebotene Ehrengrab lehnt die Familie der Flüchtlingshelferin ab. Die Trauer ist groß, Bock wird mit einem Lichtermeer verabschiedet - mehr dazu in Wien trauert um Ute Bock mit Lichtermeer.

Michael Ludwig ist neuer SPÖ-Chef

Am 27. Jänner wird Michael Ludwig neuer Chef der Wiener SPÖ. Der 56-jährige Wohnbaustadtrat wird beim Landesparteitag mit 57 Prozent gewählt und setzt sich damit gegen seinen Kontrahenten Andreas Schieder durch. Im Mai übernimmt Ludwig auch das Amt des Bürgermeisters von Michael Häupl, der nach knapp 24 Jahren abtritt. Unter anderem stellt sich Ludwig ein neues Team für die Stadtregierung zusammen - mehr dazu in Michael Ludwig neuer SPÖ-Chef und Ludwig zum Bürgermeister gewählt.

Michael Ludwig

APA / Helmut Fohringer

Michael Ludwig wird neuer SPÖ-Chef und Bürgermeister

Notlandung nach Blähungen bei Passagier

Am 19. Februar muss ein Flugzeug der niederländischen Airline Transavia auf dem Flughafen Wien notlanden. Der Grund ist mehr als skurril: Ein älterer Flugpassagier ist nicht bereit, seine Blähungen zu beherrschen und gerät mit vier holländischen Mitreisenden in Streit. Die Situation eskaliert derart, dass sich der Pilot entschließt, den Flug abzubrechen. In Wien verlassen die vier Holländer in Polizeibegleitung das Flugzeug, der Mann darf weiterfliegen - mehr dazu in Notlandung nach Blähungen bei Passagier.

Messerattacke auf dreiköpfige Familie

Am 7. März sticht ein 23-Jähriger beim U-Bahn-Aufgang Nestroyplatz in der Leopoldstadt mit einem Klappmesser auf eine dreiköpfige Familie ein. Die Opfer werden lebensgefährlich verletzt. Danach attackiert er am Praterstern einen weiteren Mann. Der 23-Jährige wird festgenommen, später gesteht er den Angriff. Als Motive nennt er „schlechte aggressive Stimmung“ und seine „Drogensucht“. Im September wird er zu lebenslanger Haft verurteilt - mehr dazu in Messerattacke auf dreiköpfige Familie und Messerattacken: Lebenslange Haft.

KAV zahlte Esoteriker 95.000 Euro

Am 15. März wird bekannt, dass der Krankenanstaltenverbund (KAV) einen Esoteriker damit beauftragt hat, das Krankenhaus Nord energetisch zu reinigen sowie einen „Energie-Schutzring“ um das Spital zu legen. Dafür zahlte der KAV 95.000 Euro. Das Kopfschütteln und die Aufregung sind groß, die Verantwortlichen im KAV werden abgezogen. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft in dieser Causa - mehr dazu in KAV zahlte Esoteriker 95.000 Euro und Energetik im KH Nord: Staatsanwalt prüft.

Conchita im "Wien heute"-Studio

ORF

Im April geht Conchita mit ihrer HIV-Erkrankung an die Öffentlichkeit

Conchita: „Seit vielen Jahren HIV-positiv“

Am 15. April macht die österreichische Sängerin Conchita in den Sozialen Medien öffentlich, "seit vielen Jahren HIV-positiv“ zu sein. Der Grund für diesen Schritt ist die Erpressung durch einen ehemaligen Freund. Er droht, ihre Erkrankung öffentlich zu machen. Dem will die Song-Contest-Gewinnerin von 2014 zuvorkommen - mehr dazu in Conchita: „Seit vielen Jahren HIV-positiv“.

Kinder übten in Tarnuniformen in Moschee

Im April sorgen Fotos aus einer Wiener Moschee, die in den Sozialen Medien kursieren, für Aufregung. Die Bilder zeigen kleine Buben in Tarnuniform, die in der prominenten Moschee in der Brigittenauer Dammstraße exerzieren, salutieren und türkische Fahnen schwenken. Der Betreiber der Moschee, ATIB, beteuert, schon lange Konsequenzen gezogen zu haben. Die Stadt schaltet dennoch das Jugendamt ein - mehr dazu in Kinder übten in Tarnuniformen in Moschee und Moschee: Kinder mussten als Leichen posieren.

Totes Mädchen in Mülltonne: „Wut“ als Motiv

Am 12. Mai wird die Leiche eines siebenjährigen Mädchens in einer Mülltonne in einem Döblinger Gemeindebau entdeckt. Sie ist durch Messerstiche in den Hals getötet worden. Wenig später wird der mutmaßliche Täter verhaftet: Es handelt sich um einen 16-jährigen Nachbarn. Die Bluttat erfolgt laut Polizei ohne Vorwarnung. Bei seiner Einvernahme gibt der 16-Jährige als Motiv „allgemeine Wut“ an - mehr dazu in Totes Mädchen: „Allgemeine Wut“ als Motiv. Im Dezember wird der 16-Jährige zu 13 Jahren Haft verurteilt und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.

Sigrid Maurer

APA/Georg Hochmuth

Im Mai veröffentlicht Sigrid Maurer an sie gerichtete obszöne Nachrichten

Sigrid Maurer veröffentlicht sexuelle Belästigungen

Ende Mai berichtet die ehemalige grüne Wissenschaftssprecherin Sigrid Maurer in einem Facebook-Posting von sexueller Belästigung. Aus einem Geschäft in der Josefstadt sind obszöne Nachrichten an Maurer geschickt worden. Der Besitzer des Geschäftes bestreitet, dass er der Absender ist und klagt Maurer auf üble Nachrede. In erster Instanz gewinnt er, Maurer kündigt an, in die nächste Instanz zu gehen. Um ihr und anderen Opfern zu helfen, werden innerhalb kürzester Zeit mehr als 100.000 Euro gesammelt - mehr dazu in Sigrid Maurer veröffentlicht sexuelle Belästigung und Üble Nachrede: Maurer verurteilt.

Niki Lauda bekommt eine neue Lunge

Anfang August bekommt der ehemalige Rennfahrer und Luftfahrtunternehmer Niki Lauda eine neue Lunge. Nach der erfolgreichen Operation liegt er auf der Intensivstation des AKH, das Krankenhaus kann er erst Wochen später wieder verlassen. Die schnelle Verfügbarkeit einer Spenderlunge für Lauda tritt auch eine Debatte über mögliche bevorzugte Behandlung los - mehr dazu in Nach OP: Lauda wohl Wochen im Spital und Lauda-Arzt: „Hat nicht lang gedauert“.

Essen in der U-Bahn wird komplett verboten

Am 16. August wird bekannt gegeben, dass Essen in der Wiener U-Bahn künftig komplett verboten wird. Mit 1. September gilt das Verbot in der U-Bahnlinie U6, mit Mitte Jänner 2019 wird es dann auf die anderen U-Bahnlinien ausgeweitet. In einer Umfrage der Wiener Linien hatten sich zwei Drittel der Befragten für das Komplettverbot ausgesprochen - mehr dazu in Essen in U-Bahn wird komplett verboten.

Grüne Landesversammlung Hebein Vassilakou

APA/Herbert Neubauer

Maria Vassilakou geht, Birgit Hebein kommt

Vassilakou tritt nicht mehr an

Am 2. September verkündet Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne), dass sie nicht nicht mehr als Spitzenkandidatin antreten wird. Ihre politischen Ämter will sie „längstens“ bis Mitte 2019 ausüben. Ihre Nachfolgerin wird erstmals nicht nur von Grünen gewählt: Sozialsprecherin Birgit Hebein setzt sich im November in einer Briefwahl durch und wird neue grüne Spitze. Wann sie auch das Amt der Vizebürgermeisterin übernimmt, ist noch unklar - mehr dazu in Vassilakou tritt nicht mehr an und Hebein schwört Basis auf Neuanfang ein.

Andre Heller übernimmt Kasperl

Am 21. September wird klar: Der Kasperl im Puppentheater in der Urania ist gerettet. Der neue Eigentümer von Kasperl und Pezi ist Universalkünstler Andre Heller. Heller sieht die Puppenbühne „als wertvolles Kulturgut und undenkbar, dass das verschwindet“. Zuvor hatte der Eigentümer des Puppentheaters angekündigt, den Betrieb mangels Nachfolger einstellen zu müssen - mehr dazu in Kasperl und Pezi vor dem Aus und Andre Heller übernimmt Kasperl.

Andrea Heller und Müller

APA/ Herbert Pfarrhofer

Im September rettet Andre Heller den Kasperl

Bub stirbt nach Hundebiss

Am 28. September stirbt ein 17 Monate alter Bub an den Folgen eines Hundebisses. Der Bub wird bei einem Spaziergang von einem Rottweiler, der sich losreißt, in den Kopf gebissen, die Halterin des Hundes ist alkoholisiert. Dem tragischen Zwischenfall folgt eine heftige Debatte über so genannte Kampfhunde. Wenige Monate später führt Wien eine Hundeführscheinpflicht für alle Halter sowie strengere Regeln für Besitzer von Listenhunden ein - mehr dazu in Nach Hundebiss: Bub gestorben und Pflichtkurse für alle Hundehalter.

DSGVO: Wiener Wohnen entfernt Namensschilder

Im Oktober wird bekannt, dass Wiener Wohnen aufgrund der neuen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) alle Namensschilder an Gegensprechanlagen bei Gemeindewohnungen entfernt. Statt Namen soll es nur noch anonyme Nummern geben, betroffen sind 220.000 Wohnungen. Datenschutzexperten sehen nach dieser Auslegung der DSGVO auch Privatvermieter gefordert. Ende November überlegt es sich die Stadt jedoch anders. Weil es unterschiedliche Rechtsmeinungen gibt, wird der Tausch vorerst gestoppt - mehr dazu in Namensschilder: Auch Privatvermieter gefordert und Tausch der Namensschilder gestoppt.

Prater Extasy

ORF

Ein Mädchen wird im November aus dem Fahrgeschäft geschleudert

Mädchen aus Prater-Fahrgeschäft geschleudert

Am Halloweenabend wird ein elf Jahre altes Mädchen im Wiener Prater aus einem Fahrgeschäft geschleudert und verletzt. Das Mädchen dürfte einen Rucksack getragen haben, der den Bügel am vollständigen Einrasten hinderte. Ein Gutachten ortet wenig später „menschliches Versagen“: Der Operator hätte erkennen müssen, dass ein Bügel nicht ganz zu ist. Die Sicherheitsvorkehrungen werden verschärft, so wird etwa die Mindestgröße angehoben - mehr dazu in Mädchen aus Prater-Fahrgeschäft geschleudert und Prater-Unfall wohl menschliches Versagen.

Security bei Banküberfall angeschossen

Am 6. Dezember wird ein Security-Mitarbeiter bei einem Banküberfall auf dem Kärntner Ring in der Wiener Innenstadt angeschossen und schwer verletzt. Die Polizei fahndet mit einem Großaufgebot nach dem Bankräuber, der Mann flüchtet auf einem Fahrrad und kann entkommen. Die Polizei sucht nun mit Fahndungsfotos nach dem Täter, für Hinweise ist eine Belohnung ausgeschrieben - mehr dazu in Security bei Banküberfall angeschossen und Banküberfall: Belohnung erhöht.

Nach Kritik an Polizeieinsatz bei Derby: Polizei veröffentlicht Bilder

LPD Wien

Fans auf einer Brücke über die Tangente

Polizeieinsatz rund um Derby schlägt Wellen

Rund um das Wiener Fußball-Derby zwischen Rapid und Austria kommt es zu einem Großeinsatz der Polizei. Nachdem Rapid-Fans Gegenstände auf die Südosttangente werfen, kesselt die Polizei 1.338 Personen ein und nimmt Identitätsfestellungen vor. Verein und Fans äußern Kritik, weil die Personen stundenlang in der Kälte stehen müssen. Die Polizei verteidigt ihr Vorgehen - mehr dazu in Rapid-Kritik an Polizei-Einsatz.

Mann bei Schießerei in Innenstadt getötet

Mitten in der Innenstadt schießt am 21. Dezember ein unbekannter Täter auf zwei Männer. Ein Mann stirbt, ein zweiter wird mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital gebracht. Der Verdächtige kann flüchten. Laut Polizei dürfte es sich um eine „Tat im Zusammenhang mit der organisierten Kriminalität im Bereich des Westbalkans“ handeln - mehr dazu in Ein Toter bei Schüssen in Innenstadt.

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