Gedenkdienst macht doch weiter
Der Verein hatte noch im Juni angekündigt, sich nicht mehr an Auswahl und Entsendung der Gedenkdiener zu beteiligen. Kritisiert hatte man damals, dass die Fördersumme zwar erhöht worden sei, dafür aber auch die Zahl der Gedenk- und Sozialdiener angehoben wurde, womit sich individuell nichts verbessert habe - mehr dazu in Gedenkdienst stellt Tätigkeit ein.

APA / Edith Grünwald
Das Holocaust-Gedenkmuseum in Washington greift auf Gedenkdiener zurück
Kritik an Bundesregierung bleibt
Bei dieser Kritik bleibt der Verein. Derzeit müssen Gedenkdienstleistende von 525 Euro (abzüglich Pflichtversicherung) im Monat leben. Dies sei weniger als die Hälfte der Armutsgefährdungsschwelle. Damit könnten sich viele Menschen die Absolvierung des Gedenkdiensts nicht leisten.
Dass der Verein dennoch weitermacht, wird damit begründet, dass man sich von der Regierung nicht unterkriegen lassen wolle. Dabei wird auch an der politischen Ausrichtung des Kabinetts Kurz Kritik geübt. Die Regierung bekenne sich zwar scheinbar zur Verantwortung gegenüber der Vergangenheit und gedenke den Opfern des Holocausts, gleichzeitig werde aber Hetze und Rassismus betrieben: „Antisemitismus wird verurteilt, aber klare Konsequenzen werden nicht gezogen.“ Aktive Erinnerungsarbeit sei unter diesen Umständen besonders wichtig.
Zwei Vereine treffen Auswahl
Der Gedenkdienst ist wie der Zivildienst ein Wehrersatzdienst und kann zwölf Monate an Holocaust-Gedenkstätten im Ausland geleistet werden. Die Auswahl der „Diener“ treffen die Vereine „Gedenkdienst“ und „Österreichischer Auslandsdienst“.