Derby: Rapid-Fans wollen sich wehren
Rund 700 Betroffene haben sich nach dem Polizeieinsatz bei der Rechtshilfe Rapid, eine Plattform, die allen Fans rechtlich beisteht, gemeldet. Sie alle wurden zu der Infoveranstaltung im Allianz-Stadion eingeladen. Rund zweihundert sind auch gekommen, um sich zu informieren, wie es jetzt weiter gehen könnte.
ORF
„Wir werden versuchen alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen. Da gibt es die Maßnahmenbeschwerde ansich, in weiterer Folge aber auch weitere Möglichkeiten: da geht es zum Beispiel um eine Richtlinenbeschwerde, es geht um das Amtshaftungsgesetz und letzten Endes behalten wir uns vor, bei besonders schwerwiegenden Fällen, und die gibt es, eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft zu übermitteln“, sagte Helmut Mitter, der Sprecher der Rechtshilfe Rapid gegenüber „Wien heute“.
Rapid-Fans überlegen Maßnahmenbeschwerde
War der Polizei-Einsatz beim Derby im Dezember gerechtfertigt? Am Mittwoch haben die Rapid-Fans Rechtsberatung bekommen - überlegt werden etwa Maßnahmenbeschwerden.
Gegenseitige Vorwürfe nach Derby
„Es hat ja viele Personen gegeben, die ärztlich behandelt werden mussten. Wo eben das Thema auch ist, wann wurden sie behandelt, wie schnell ist das abgelaufen, was wurde ihnen gesagt. Und wo dann auch gesundheitliche Folgen daraus resultieren und das muss man sich anschauen“, so Mitter.
Vor dem Wiener Derby haben Rapid-Anhänger Mitte Dezember Gegenstände auf die Tangente geworfen. Daraufhin sind mehr als 1.300 Rapid-Fans stundenlang von der Polizei festgehalten worden. Danach folgten gegenseitige Vorwürfe. Rapid sprach von einem völlig unangemessenen und überzogenen Einsatz der Polizei. Die Fans - darunter auch Familien mit Kinder - seien eingekesselt und stundenlang in der Kälte festgehalten worden - mehr dazu in Rapid-Kritik an Polizei-Einsatz.
LPD Wien
Die Wiener Polizei wehrte sich und veröffentlicht unter anderem Videoaufnahmen. Dort ist zu sehen, wie Fans von der Brücke über der Süd-Ost-Tangente Gegenstände auf die Fahrbahn werfen. Laut Polizei nicht nur Schneebälle, sondern auch etwa Dosen. Die Kontrolle hätte vor allem so lange gedauert, weil die Fans nicht kooperieren wollten - mehr dazu in Kickl lobt Polizei und tadelt Ultras.
Treffen zwischen Rapid und Polizei angesetzt
Um die Wogen zu glätten ist am Donnerstagnachmittag ein Treffen der Rapid- und der Polizeispitze angesetzt. Rapid-Präsident Michael Krammer trifft dabei auf den Landespolizeipräsidenten Gerhard Pürstl. Wann und wo genau das persönliche Gespräch stattfindet, wurde vorerst nicht verraten.
Sportlich wartet viel Arbeit
Sportlich will Rapid den schwachen Herbst nach der Winterpause so schnell wie möglich vergessen lassen. „Wir haben jetzt fünf Wochen Zeit, uns so hinzubringen, dass wir dann ein Gesicht zeigen und das auch die ganze Saison durchziehen können. Wir müssen was ändern, weil der achte Platz ist zu wenig“, betonte Kapitän Stefan Schwab beim Trainingsauftakt - mehr dazu in sport.ORF.at.