Hausabriss: Anzeige der Baupolizei
Die Baupolizei sei am Montag von den Abrissarbeiten informiert worden, so Gerhard Cech, Leiter der Baupolizei, gegenüber „Wien heute“: „Wir haben sofort die Baustelle kontrolliert, es sind aber nur mehr vier Fensterreihen erhalten. Es ist sehr rasch vorgegangen worden, dadurch war nicht mehr viel zu retten.“
Hausabriss: Baupolizei erstattet Anzeige
Die Baupolizei hat den geplanten Abriss eines Hauses in Wien-Wieden gestoppt, allerdings sind große Teile schon entfernt worden.
Der Abriss wurde mit einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts begründet. Letzten Freitag wurde demnach der Bescheid über den Abrißstopp wegen eines Formalfehlers für ungültig erklärt. „Der Bescheid war nichtig und deswegen konnten wir natürlich im Rahmen des Rechts agieren“, meinte Andreas Schneider, Sprecher des Bauwerbers.
Cech schränkte aber ein: „Das Verwaltungsgericht hat in keiner Weise festgestellt, dass der Abbruch zulässig wäre. Wir sind entsprechend mit Strafanträgen dagegen vorgegangen.“ Er verwies gegenüber der APA darauf, dass die Bauordnung für Missachtung von behördlichen Auflagen bzw. Abbrüchen ohne Bewilligung Strafen bis 100.000 Euro und sogar Haftstrafen vorsieht. Ein Strafantrag wurde gestellt.
Zulassung von Firmen geprüft
Die Baupolizei prüft nun auch die gewerbebehördliche Zulassung von betroffenen Firmen. Im konkreten Fall werde mit voller Härte des Gesetzes vorgegangen, da vorsätzlich Bestimmungen missachtet worden seien, versprach Cech: „Es muss jeder Firma bewusst sein, dass ohne entsprechende Bewilligung nicht vorgegangen werden kann. Da hätte man auch bei uns rückfragen können und klarstellen können, wie das Erkenntnis zu verstehen ist. Einfach das zum Vorwand zu nehmen, um das Gebäude abbzubrechen, das kann nicht die richtige Vorgangsweise sein.“
Laut Anrainern hat der Abriss gegen 4.00 Uhr früh begonnen. „Das ist ein klassisches Spekulationsobjekt und die Spekulation hat hier gesiegt. Die Behörde hat unterschätzt, wie beinhart das durchgezogen wurde, das erschreckt uns alle“, meinte Barbara Neuroth (Grüne), stellvertrende Bezirksvorsteherin in Wieden, gegenüber „Wien heute“.
Die Stadt Wien hatte im Juli 2018 einen Baustopp bei 50 Gründerzeithäusern verhängt, 28 wurden als nicht schutzwürdig erkannt und noch im Sommer abgerissen. In 22 Fällen gab es Gerichtsverfahren, darunter war das Gebäude in Wieden - mehr dazu in Baustopp: 22 Fälle vor Gericht und Abrissstopp: Baufirmen klagen über Verluste.