„Schulkooperationsteams“ für Lehrer und Eltern

„Schulkooperationsteams“ an Wiener Schulen sollen in Zukunft Ansprechpartner für Lehrkräfte sein und direkt mit den Familien in Kontakt treten. Die ÖVP hat Deutschklassen als Präventionsmittel für die Mindestsicherung bezeichnet.

Angesiedelt sind die insgesamt sechs, aus bis zu drei Personen bestehenden Teams zur „Schulkooperation“ bei der Magistratsabteilung 11 (Kinder- und Jugendhilfe). Organisatorisch werden die Einheiten regional aufgeteilt - wobei es in jeder der Regionen auch ein Familienzentrum gibt, an die die Kooperationsteams nun angedockt werden, wie es hieß.

Die Kosten für das neue Angebot wurden am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit Bürgermeister Michael Ludwig, Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky und Bildungsdirektor Heinrich Himmer (alle SPÖ) mit rund 900.000 Euro pro Jahr beziffert.

Kontakt mit Eltern und Polizei

Insgesamt stehen zusätzlich 20 neue Mitarbeiter zur Verfügung. Vernetzen sollen sie Lehrer mit Eltern unter Einbeziehung von bestehenden Unterstützungsangeboten wie Schulpsychologie oder außerschulische Jugendbetreuung. Auch mit der Polizei soll ein enger Kontakt bestehen. Möglich ist den mitwirkenden Sozialarbeitern zudem die Teilnahme an der Konferenz in der Schule.

Wien will mit den neuen Teams vor allem rasche Hilfestellung bei Problemen mit auffälligen oder gar gewaltbereiten Schülern bieten. Kontaktiert etwa eine Lehrkraft das Team, dann sollen die betreffenden Themen innerhalb weniger Tage mit den Betroffenen erörtert werden, wurde versichert. Mögliche weitere Maßnahmen sind etwa sozialpädagogische Beratung, Elterntrainingsrunden oder psychologische Hilfe.

Deutschförderklassen für Chancengleichheit

Nicht nur mehr Chancengleichheit an den Schulen sollen die Deutschförderklassen bringen, das betonte der Wiener ÖVP-Obmann Gernot Blümel am Dienstag: „Die Deutschklassen sind das Präventionsmittel für Mindestsicherung.“ In Wien besuchen derzeit 6.000 Schüler eine Deutschförderklasse, weil sie die Unterrichtssprache nicht ausreichend beherrschen.

Wer wegen Deutschdefiziten kein Bildungsniveau erreichen könne, das ihm einen Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglicht, „der geht dann natürlich in die Mindestsicherung“, erklärte Blümel nach dem Besuch einer Wiener Deutschförderklasse mit Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) vor Journalisten. Durch die Deutschförderklassen sollen Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache nun bessere Startchancen erhalten.

Im März sollen laut Faßmann Zahlen vorliegen, wie viele der „außerordentlichen Schüler“ aus den Deutschklassen bereits nach einem Semester so gut die Unterrichtssprache beherrschen, dass sie in die Regelklassen wechseln können. „Ich glaube, es wird sich bewähren“, so Faßmann. Auch die Aufregung um die Maßnahme, die von Kritikern als kontraproduktiv und ausgrenzend abgelehnt worden war, habe sich mittlerweile gelegt. „Es sind halt manchmal Reflexe, wenn etwas von einer türkis-blauen Regierung kommt und es hat sich dann nachträglich gesehen nicht als schlimm erwiesen.“ - mehr dazu in 300 Deutschförderklassen in Wien geplant.

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