Altenheime in Wien weniger beliebt

In der Studie „Wohnmonitor Alter 2018“ ist die Zufriedenheit von österreichischen Seniorinnen und Senioren erhoben worden. Die Mehrheit sieht Alten- und Pflegeheime positiv. Weniger beliebt sind sie bei Wiener Pensionisten.

Laut Studie von Franz Kolland und Senecura haben in Wien nur 42 Prozent der Seniorinnen und Senioren eine positive Einstellung zu Alten- und Pflegeheimen, österreichweit sind es 54 Prozent. In Wien gibt es rund 18.000 Plätze in Pensionisten-Wohnhäuern und Pflege-Einrichtungen. Das durchschnittliche Einzugsalter ist in Wien 86 Jahre. Dabei werden auch die Ansprüche höher. Über 80 Prozent der 60- bis 74-Jährigen möchten zum Beispiel einen Internetzugang im Pflegeheim.

Ein Großteil der älteren Österreicher ist der am Dienstag präsentierten Studie zufolge mit der Wohnung zufrieden, obwohl nur 16 Prozent davon barrierefrei sind. Ein Umzug kommt für die Hälfte der über 60-Jährigen aber nicht infrage.

Studie Wohnmonitor Alter 2018

ORF

Laut Studie sind österreichweit 54 Prozent der Befragten mit Pflegeheimen zufrieden

Geborgenheit als Faktor für Umzugsbereitschaft

Mehr als zwei Drittel der über 60-jährigen Österreicher leben in eigenen Wohnungen oder Häusern. Die Wohnfläche beträgt durchschnittlich 67 Quadratmeter, wobei viele Menschen alleine leben: Bei 60- bis 79-Jährigen sind es 27,8 Prozent, bei über 80-Jährigen 45,5 Prozent. „Ältere Menschen leben länger und gesünder als früher und können dank mobiler Dienste und 24-Stunden-Betreuung länger in ihrer eigenen Wohnung bleiben“, sagte Franz Kolland.

Wie wollen Senioren in Alter leben?

Die meisten Wiener Senioren wollen im Alter bei jüngeren Verwandten leben und Pflegeheime sind in Wien nicht besonders beliebt.

Durchschnittlich leben die Befragten laut Studie 35 Jahre in ihrer Wohnung, wobei sie mit höherem Alter immer zufriedener damit werden. Während weniger als 40 Prozent zwischen 60 und 64 Jahren mit ihrer Wohnung zufrieden sind, sind es bei den über 80-Jährigen rund 70 Prozent. „Wesentlich sind dabei die Geborgenheit in der Wohnumwelt und Kontrolle der Wohnsituation. Sind beide gegeben, dann ist die Umzugsbereitschaft gering“, erläuterte Kolland.

Sollte es doch zu einem Umzug kommen, gibt es dafür laut Studie einen Hauptgrund. 52 Prozent der 60- bis 74-Jährigen bzw. 45 Prozent der über 75-Jährigen gaben an, mit der Haushaltsführung nicht mehr zurecht zu kommen.

Mehrheit im Pflegeheim will Internetzugang

Im Falle eines Umzugs können sich 60 Prozent bzw. 51 Prozent der Befragten vorstellen, in ein Haus am Land bzw. eine betreute Wohneinrichtung zu ziehen. Ein Leben im Mehrgenerationenhaus oder einem Wohndorf für ausschließlich ältere Menschen können sich 52 Prozent bzw. 49 Prozent vorstellen. Die Alters-WG wurde dagegen nur von 15 Prozent als positiv bewertet.

Eine Möglichkeit, so lange wie möglich in der eigenen Wohnung zu bleiben, ist eine frühzeitige Planung. So können schon jüngere Personen darauf achten, in eine barrierefreie Wohnung zu ziehen, um im höheren Alter in der gewohnten Umgebung bleiben zu können.

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