Postler tragen jetzt Designeruniformen

Die Post hat am Donnerstag die neuen Uniformen für ihre 12.000 Mitarbeiter präsentiert. Außerdem stellt sich das Unternehmen angesichts der jüngsten Datenaffäre nun einer Untersuchung der Datenschutzkommission.

Nach einem mehrmonatigem Tragetest und einigen Designänderungen tragen die Postler ab sofort die neuen Uniformen aus dem Hause Hoermanseder. Der Einmalaufwand sei „sehr überschaubar“ gewesen, sagte Post-Chef Georg Pölzl. In erster Linie seien Designkosten angefallen. Produktionskosten hätte die Post sonst auch, da die Dienstkleidung der Postler laufend erneuert werde.

„Österreich ist stolz auf mich“

Die Entwürfe der in Berlin lebenden österreichischen Designerin wurden bereits im Sommer 2017 präsentiert. „Österreich ist auf meiner Seite und stolz auf mich“, sagte Marina Hoermanseder - mehr dazu in Neue Post-Uniformen von Stardesignerin.

Bekannt wurde Hoermanseder mit Mode, die an orthopädische Korsetts erinnert, mit viel Leder, Metall und Fetisch-Elementen. Ihre spektakulärsten Stücke waren schon auf roten Teppichen und Showbühnen zu sehen, unter anderem an Lady Gaga und Rihanna.

Neue Uniformen von Marina Hoermanseder

Schlagzeilen mit Daten

Nach der Affäre um die Auswertung und Speicherung der Parteiaffinität ihrer Kunden geriet die Post erst diese Woche wieder in die Schlagzeilen. Die Rechercheplattform Addendum wirft der Post vor, gemeinsam mit einem Partner gezielt das Surfverhalten von Kunden mit Adressdaten zu verknüpfen und so personalisierte Werbezusendungen zu ermöglichen.

Die Post selber und der Auftragsdatenverarbeiter Twyn, mit dem die Post zusammenarbeitet, dementierten das diese Woche. Weder Post noch Twyn würden werbetreibenden Unternehmen Online-Nutzerdaten anbieten oder verkaufen - mehr dazu in Post verkaufte Daten für Werbung

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Die neuen Post-Uniformen

Nach einem mehrmonatigem Tragetest und einigen Designänderungen tragen die Postler ab sofort die neuen Designer-Uniformen.

Post strebt „Datengütesiegel“ an

Aus Sicht von Pölzl ist „in der Datendiskussion alles gesagt. Wir halten uns an die geltenden Gesetze“, sagte er. Das Vertrauen der Kunden sei das Allerwichtigste, weshalb sich die Post auch der Datenschutzkommission stelle und ein „Datengütesiegel“ anstrebe. Nach der Affäre um die Errechnung der Parteizugehörigkeit der Kunden entschied die Post, alle vorhandenen Informationen darüber zu löschen und künftig nicht mehr zu berechnen oder abzuspeichern.

Mehrfach betonte Pölzl heute, dass sich die Post an die Gesetze halte und sprach von „vielen Unterstellungen“. Der Post-Chef räumte ein, dass es zuletzt auch Anfragen verunsicherter Kunden gegeben habe. Es habe sich dabei aber um eine „überschaubare Anzahl von Leuten“ gehalten. Das Interesse an der Post sei groß, daher habe man eine breite Diskussion in der Öffentlichkeit zu akzeptieren, sagte Pölzl.

Kooperation mit BAWAG läuft aus

Schon bevor Geschichten um Datenweitergaben in den Schlagzeilen waren, musste die erfolgsverwöhnte Post eine Niederlage einstecken: Das geplante Joint-Venture mit der deuschen FinTech-Gruppe, die als BAWAG-Nachfolgerin für die Finanzdienstleistungen der Post zuständig hätte sein sollen, platzte. Seither sucht die Post einen neuen Partner für Finanzangelegenheiten, zumal die Kooperation mit der BAWAG Ende 2019 ausläuft.

„Die Dynamik zeigt, wie schwierig das Unterfangen ist“, sagte Pölzl dazu. „Wir werden auf jeden Fall auch weiterhin Finanzdienstleistungen anbieten.“ Im ersten Halbjahr 2020 werde es aus heutiger Sicht eine sichtbare Veränderung geben, sprich einen neuen Partner.

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