Biomassekraftwerk in Simmering droht Aus

Von der umstrittenen Nachfolgeregelung für die Biomasseförderung ist auch das Waldbiomassekraftwerk in Simmering betroffen, dessen Förderung im Juli ausläuft. Danach droht ohne ausreichende Förderung das Aus.

Das Biomassekraftwerk wird im August nach Unternehmensangaben vorerst heruntergefahren, sollte es keine ausreichende Anschlussfinanzierung geben. Man habe wirtschaftlich gar keine andere Chance, so Wiener-Stadtwerke-Vizegeneraldirektor Peter Weinelt am Mittwoch.

„Sehr effizient aufgestellt“

Aktuell beträgt der garantierte Abnahmepreis - Marktpreis und Förderung - 10,2 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Mit den Preisen am Strommarkt sei die Anlage wirtschaftlich nicht machbar. Das Biomassekraftwerk sei sehr effizient aufgestellt - an einem bestehenden Standort - und werde mit der bestehenden Belegschaft betrieben. Die Zahl der Betriebsstunden liegt bei zwischen 7.000 und 8.000 im Jahr.

Die Kraft-Wärme-Kopplungsanlage erzeugt Strom und Wärme und gehört zu zwei Dritteln der Stadtwerke-Tochter Wien Energie und zu einem Drittel den Österreichischen Bundesforsten.

„Keine Auswirkungen auf Versorgungssicherheit“

Der Wirkungsgrad durch die Kraft-Wärme-Kopplung beträgt bis zu 80 Prozent. Ein Abschalten werde keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit haben, versicherte Weinelt, der in der Stadtwerke-Geschäftsführung unter anderem für den Energiebereich zuständig ist.

Biomasse Kraftwerk Simmering gefährdet

Wie geht es weiter mit dem Biomasse Kraftwerk Simmering? In Wien sieht man den Fortbestand des Kraftwerks gefährdet.

Im Bund wird über die künftige Höhe der Förderung gestritten. Erwartungsgemäß ohne Einigung ging Dienstagnachmittag das Ökostrom-Treffen zwischen Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Vertretern der SPÖ zu Ende. Die Ministerin wollte mit dem Meeting das Okay der SPÖ im Bundesrates zu ihrer Ökostromnovelle erreichen, während die SPÖ für ein Zurück an den Start plädierte.

Zweidrittelmehrheit nötig

Die geplante Novelle des Ökostromgesetzes für eine Nachfolgeregelung der Biomasse-Förderung erfordert eine Zweidrittelmehrheit. Die SPÖ wird im Bundesrat am Donnerstag dagegen stimmen. Der stellvertretende SPÖ-Klubobmann Jörg Leichtfried sprach am Dienstag von einem Neustart der Verhandlungen ab Freitag.

2017 flossen in die Förderung von fester Biomasse, die in erster Linie von Land- und Forstwirten zur Verfügung gestellt wird, knapp 200 Mio. Euro.

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