Tanzen gegen Frauengewalt

Eine Milliarde Frauen und Mädchen werden im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt. Die weltweite Initiative „One Billion Rising“ macht jährlich auf das Problem aufmerksam. Auch in Wien wurde am Donnerstag gegen Gewalt getanzt.

Besondere Brisanz hat die Veranstaltung heuer wegen der mittlerweile acht Frauenmorde in Österreich seit Jahresbeginn. Zuletzt Dienstagnacht in Meidling - mehr dazu in Nach Kopfschuss: Frau im Koma. Die Aktion „One Billion Rising“ richtet sich gegen Gewalt an Frauen. Als Protest tanzen Menschen auf der ganzen Welt, auch in Wien.

Durch Tanzen „den Körper zurückgewinnen“

Die künstlerische Leiterin Aiko Kazuko Kurosaki sagte auf Radio Wien, getanzt wird, weil „Tanz auf den Straßen ist in vielen Ländern für Frauen verboten. Tanz als Ausdrucksform war überhaupt auch in Europa nicht für Frauen. Über Tanz kann man den Körper wieder zurückgewinnen.“

Tanzende Frau One Billion Rising

Andrea Peller

„One Billion Rising“-Demos finden jährlich auch in Wien statt

Der Protest fand am Donnerstag um 17 Uhr am Platz der Menschenrechte vor dem Museumsquartier statt. Vor drei Jahren wurde im Zuge von „One Billion Rising“ in Wien als Protest vor dem Parlament getanzt - mehr dazu in „One Billion Rising“ gegen Gewalt an Frauen.

Großer Anteil von Gewaltopfern sind Frauen

Wie problematisch Gewalt an Frauen ist, zeigen Statistiken. Die Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie gibt etwa an, dass 86 Prozent der Menschen, die von Gewalt betroffen sind, Frauen sind.

Die Kampagne One Billion Rising entwickelte sich 2012 aus der V-Day-Bewegung – einer globale Bewegung, die 1998 von der New Yorker Künstlerin Eve Ensler ins Leben gerufen wurde. Seitdem ist der 14. Februar nicht nur Valentinstag, sondern auch V-Day. Das „V“ in V-Day steht für Victory (Sieg), Valentine (Valentinstag) und Vagina.

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