Obdachlosenquartiere auf Herbergssuche

Einrichtungen der Vinzi-Werke sind für obdachlose Menschen oft letzte Anlaufstelle, auch in Wien. Gleich zwei davon, nämlich VinziPort und VinziBett, sind derzeit selbst auf Quartiersuche. Dafür haben sie jetzt aber mehr Zeit bekommen.

Bereits in wenigen Wochen wäre die Notschlafstelle VinziPort am Rennweg zu räumen gewesen. Der befristete Mietvertrag läuft aus. Doch die Frist wurde verlängert. Bis 2021 hat das VinziWerk Zeit, ein neues Quartier zu finden. 55 Menschen leben derzeit in der Einrichtung in Ottakring. Ebenfalls bis spätestens 2021 muss VinziBett in Ottakring umsiedeln. Hier gab es Klagen anderer Wohnungseigentümer - mehr dazu in Obdachlose aus EU suchen Schutz in Wien. Man einigte sich laut VinziWerk schließlich auf eine Frist. Derzeit 47 Menschen werden in dem Haus betreut.

Notschlafstätte VinziPort

Nico Bertotti

Zimmer im VinziPort

Keine einfache Herbergssuche

Es wird intensiv nach neuen Quartieren gesucht, wobei die laut VinziWerk schlechte Immobilienlage es derzeit erschwert, rasch geeignete Quartiere zu finden. Denn die Obdachlosenquartiere müssen gleich mehrere Bedingungen erfüllen. So müssen die Häuser etwa barrierefrei sein und es muss Platz für eine große Küche vorhanden sein. Auch sollte eine öffentliche Anbindung gegeben sein.

Vinzibett in Ottakring

ORF

Zimmer im VinziBett

Beim VinziPort ist man optimistisch, dass mit Hilfe eines langjährigen Unterstützers ein Quartier gefunden werden kann, das den Anforderungen entspricht. Der VinziPort ist ein „sicherer Hafen für Obdachlose“ aus anderen EU-Ländern und für Menschen, die keinen Anspruch auf die Leistungen der Wiener Wohnungslosenhilfe haben. VinziBett ist eine Notschlafstelle für mittellose bzw. sozial schwache Menschen, die in ihrer Notsituation keine Möglichkeit der eigenen Unterbringung haben.

VinziDorf entwickelt sich gut

Keine Probleme gibt es hingegen bei dem im November eröffneten VinziDorf in Meidling - mehr dazu in Erste Weihnachten im VinziDorf. Die Zusammenarbeit von Nachbarn und Spendern mit alkoholkranken Obdachlosen entwickle sich sehr gut, hieß es beim VinziWerk. Derzeit sei das Dorf zu drei Vierteln voll, sechs Plätze der insgesamt 24 sind noch frei. Es gebe Nachbarn, die sich ehrenamtlich engagieren, so wie eine ganze Familie, die einmal wöchentlich den Nachmittagsdienst übernommen habe.

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