Britisches Wien: Tour zum Brexit

Noch ist das Vereinigte Königreich Teil der Europäischen Union. Auch wenn die Briten aus der EU austreten, bleibt zumindest ein kleines Stück Großbritannien in der Stadt. Diese Orte werden in einer eigenen „Brexit-Tour“ gezeigt.

Startschuss für die Brexit-Tour ist das Freud Museum in der Berggasse. Momentan wird es zwar renoviert, doch darin befindet sich auch die Wohnung des bekannten Psychoanalytikers Sigmund Freud. Und Freud ist auch im Vereinigten Königreich wichtig gewesen: „Freud ist nach London geflüchtet, weil er Jude war“, erklärt der Tourguide, Eugene Quinn.

Eugene Quinn

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Tourerfinder Eugene Quinn ist selbst vom Brexit betroffen - er ist Brite

Und damit nicht genug, auch seine Familie hat in Großbritannien Erfolg gehabt. „Zum Beispiel Emma Freud hat das Drehbuch für ‚Tatsächlich Liebe‘ geschrieben und Lucian Freud war ein sehr bekannter Maler.“ Quinn ist selbst Brite. Der Brexit, also der Austritt des Vereinigten Königreichs (UK) aus der Europäischen Union (EU), betrifft ihn also persönlich.

Humorvolle Annäherung an Brexit

Wie es für ihn und Tausende Briten in der EU weitergeht, wenn UK die Union voraussichtlich am 29. März verlässt, ist größtenteils noch unklar. In der Buchhandlung „Shakespeare & Company“ im ersten Bezirk kann man sich dem Thema auf britische Weise nähern: „Es gibt im Moment viel Literatur über den Brexit. In Großbritannien nutzen wir Humor, um etwas Wichtiges zu sagen. Das ist Therapie für uns.“

Veranstaltungshinweis

„Brexit-Tour“, 28. März, 17.00 Uhr und 30. März, 10.30 Uhr

Treffpunkt vor dem Freud Museum, Berggasse 19, 1090 Wien

Der Namensgeber der Buchhandlung, William Shakespeare, hätte selbst Freude gehabt mit dem Brexit, meint Quinn: „Er war immer interessiert an Macht und Manipulation und es gibt immer eine Narrenfigur - und beim Brexit haben wir schon ein paar Narren.“ Namen nennt Quinn in „Wien heute“ keine, auf seiner Website prangt jedoch ein Bild des ehemaligen britischen Außenministers und Brexit-Befürworters Boris Johnson.

Buchhandlung Shakespeare & Company

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Britischer Zugang zum Brexit erfolgt vor allem über Humor

Schottentor kommt von schottischen Mönchen

Quinn bringt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch geschichtliche Details über Wien näher, die in direktem Zusammenhang zu Großbritannien stehen. „Es ist wichtig zu wissen, dass das Schottentor so benannt wurde, weil schottische und irische Mönche die christliche Religion nach Wien gebracht haben im 13. Jahrhundert.“ All das wird nach dem Brexit genauso wenig aus Wien verschwinden, wie die traditionellen englischen Pubs.

Britisches Wien: Tour zum Brexit

Ein kleines Stück Großbritannien bleibt auch nach dem Brexit in der Stadt. Diese Orte werden in einer eigenen Tour gezeigt.

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