Privates Carsharing wächst stark

Nicht nur Wohnungen, sondern auch das eigene Auto wird häufig vermietet. Privates Carsharing nennt sich dieser Trend. Allein eine Plattform für private Autovermietungen in Wien zählt 30.000 Nutzer - doppelt so viele wie im Vorjahr.

Lange Stehzeiten, hohe Betriebskosten - ein eigenes Auto ist teuer. Deswegen vermieten viele Wienerinnen und Wiener kurzerhand das Privatauto weiter. Das Prinzip ist gleich wie bei Airbnb, wo man die eigene Wohnung an Fremde vermietet. Nun wollen sich immer mehr Menschen auch über das eigene Auto etwas dazuverdienen. Laut Drivy, einem Anbieter von privatem Carsharing in Wien, nutzen um 50 Prozent mehr Wiener und Wienerinnen als im Vorjahr das Angebot.

Autos auf einem Parkplatz vor einem Einkaufszentrum

APA/Herbert Pfarrhofer

Weil bei vielen das Auto meistens nur am Parkplatz steht, vermieten sie es

Nils Roßmeisl ist für Drivy in Österreich zuständig und sagt gegenüber Radio Wien: „Drivy ist seit seinem Start in Österreich vor zweieinhalb Jahren stark gewachsen. Besonders in Wien haben wir im letzten Jahr einen rasanten Anstieg des Interesses an unserem Angebot beobachtet". 30.000 Wiener und Wienerinnen sind derzeit angemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr sind auch ein Drittel mehr Autos verfügbar.

Unternehmen kassieren pro Vermietung

Neben Drivy ist Carsharing 24/7 am Wiener Markt vertreten. Die Unternehmen kassieren bei jeder Vermietung eine Provision. Kommt es zum Unfall, wird die Angelegenheit über eine Versicherung abgewickelt. Das funktioniert, wie ein Sprecher von Drivy sagt, „wie bei gewöhnlichen Autovermietungen“. Versicherungen bieten auch spezielle Pakete für Carsharing an.

Die Free-Floating-Angebote sind in Wien am stärksten vertreten. Hier kann man spontan Autos mieten, die über die ganze Stadt verteilt sind. Car2go und DriveNow geben an, gemeinsam über 250.000 Kunden in Wien zu haben, mehr dazu in Car2go und DriveNow künftig in einer App. Ein weiteres Unternehmen will in Zukunft am Free-Floating-Markt mitmischen. Das Unternehmen Caroo setzt auf Elektroautos. Nach einer Testphase soll ab April die Elektroflotte in der Stadt unterwegs sein.

Neben den Free-Floatern und dem privaten Carsharing gibt es in Wien auch sogenannte stationsbasierte Angebote. Das bedeutet, dass man das Auto an einem fixen Stellplatz ausleiht und dort auch wieder zurückbringt. Hier gibt es etwa das Stadtauto und MO.Point. Darüber hinaus bietet zum Beispiel der ÖAMTC eine Organisationsplattform an, die es etwa Hausgemeinschaften leichter macht, Autos zu teilen.

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