10.500 Schüler bei Klimaprotesten

Zu den Klimaprotesten im Rahmen der Aktion „FridaysForFuture“ haben sich in Wien nach Angaben der Polizei 10.500 Schüler versammelt. In der Innenstadt kam es dadurch zu großen Verkehrsbehinderungen.

In Wien starteten um 11.00 Uhr die Demozüge von fünf Treffpunkten aus. Die Routen waren so gewählt, dass sie unter dem Motto „Die Zukunft in die Hand nehmen“ eine symbolische Hand formten und sich schließlich in deren Mitte, am Heldenplatz, zusammentrafen. Die Teilnehmer skandierten dabei Parolen wie „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“, „Climate Change Now!“ oder „Alle meine Freunde streiken heut mit mir“. Die Proteste gingen auch mit Schulstreiks einher.

Am Heldenplatz zählte die Polizei dann 10.500 Teilnehmer, die Veranstalter sprachen gar von 25.000 Teilnehmern. „Mit 5.000 bis 6.000 haben wir insgeheim gerechnet, 10.000 haben wir uns erhofft und jetzt sind es mehr als 10.000“, freute sich Organisator Johannes Stangl. Dank der großen Zahl erhofften die Organisatoren, mit ihren Forderungen nach mehr Klimaschutz politisch Druck machen zu können.

10.000 bei Klima-Demo

Bei der größten "Fridays for Future-Demo marschierten in Wien etwa 10.000 Schüler sternförmig zum Heldenplatz.

Aufruf zum Mitnehmen vom Müll

„Wir verlangen nur, was die Staaten bei der Klimakonferenz in Paris versprochen haben“, sagte Stangl. Am Montag treffen sie Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). „Hier erhebt eine Generation ihre Stimme, für die der Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen essenziell ist. Unsere Türen sind jederzeit offen für die Anliegen“, sagte die Ministerin.

Die Demonstrationen am Freitag in Wien verliefen völlig friedlich: „Wir sind nur mit Absperren beschäftigt“, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Am Heldenplatz riefen die Veranstalter die Teilnehmer sogar dazu auf, keinen Müll zurückzulassen. Große Auswirkungen hatten die Klima-Demos unterdessen auf den ohnehin starken Freitagsverkehr in der Wiener City.

Große Verzögerungen im Stadtverkehr

Laut Harald Lasser vom ÖAMTC war der Ring zwischen dem Schwarzenbergplatz und dem Schottentor gesperrt, der Stau reichte bis zur Urania zurück. In beiden Richtungen ging auch auf der Zweierlinie nichts, und das zumindest zwischen Lerchenfelder Straße und Stadtpark. Ebenso verstopft waren die Zufahrten in die Innenstadt wie die Rechte Wienzeile und die Wiedner Hauptstraße.

Demo

ORF

Tausende Schüler ließen die Schule aus, um fürs Klima zu demonstrieren

Proteste in insgesamt 100 Ländern

Die internationalen Klimaproteste wurden von der schwedischen Schülerin Greta Thunberg ausgelöst. Sie begann im August 2018 damit, vor dem Parlament in Stockholm für einen stärkeren Einsatz Schwedens gegen den Klimawandel zu demonstrieren. Ihr „Schulstreik fürs Klima“ fand Tausende Nachahmer in aller Welt. Die 16-Jährige selbst wurde zum Gesicht der Klimaschutzbewegung. Am Freitag soll das bisher größte Zeichen gesetzt werden. Insgesamt fanden Klimaproteste von Schülern in mehr als 100 Ländern statt.

Links: