60 Jahre Kurzparkzone in Wien

Vor 60 Jahren wurden in Wien die ersten Kurzparkzonen eingeführt: Anfangs war das Abstellen der Fahrzeuge dort noch gratis, heute kostet die Stunde 2,10 Euro. Und die Bezirke mit Parkraumbewirtschaftung werden mehr.

Die Wiener Innenstadt machte 1959 den Anfang: Dort wurden die ersten Kurzparkzonen eingerichtet. Autofahrer mussten mittels Parkuhr ersichtlich machen, wie lange ihr Fahrzeug schon abgestellt ist. Die Kurzparkzonen wurden eingerichtet, weil der Parkraum knapp war.

„Die Autofahrer haben - so wie heute auch - einfach alles besetzt. Der Fließverkehr hat darunter gelitten, der öffentliche Verkehr hat darunter gelitten, dann kamen endlich die Kurzparkzonen“, sagte Verkehrsexperte Hermann Knoflacher gegenüber „Wien heute“.

1975 wurde das Kurzparken kostenpflichtig

Politessen verteilten zu Beginn noch Parkuhren. Doch damit war 1975 Schluss, denn das Kurzparken wurde kostenpflichtig. Und es wurde im Lauf der Jahre immer teurer. So kostete eine Stunde 1975 vier Schilling, ab 1. April 1986 wurde die Parkgebühr auf zwölf Schilling angehoben, heute sind es 2,10 Euro.

Nach den ersten Kurzparkzonen in der Innenstadt 1959 folgten schrittweise Kurzparkzonenverordnungen für andere Bezirke. Die Kurzparkzonen blieben auf einzelne Straßenabschnitte und kleinere Bereiche beschränkt.

Als die Parkuhr in Wien Einzug hielt

„Wien heute“ hat im Archiv gestöbert und Politessen und Parksheriffs gefunden. Und auch so manchen verärgerten Autofahrer.

1993 begann die Parkpickerl-Ära

Am 1. Juli 1993 begann schließlich in Wien die Parkpickerl-Ära. Von 9.00 bis 19.00 Uhr war der gesamte erste Bezirk eine Kurzparkzone, in der Autos maximal für 90 Minuten abgestellt werden durften - mehr dazu in Ein Rückblick auf das Parkpickerl.

Am 1. August 1995 wurde die Parkraumbewirtschaftung flächendeckend auf die Bezirke sechs bis neun ausgedehnt. Derzeit sind 18 von 23 Bezirken parkraumbewirtschaftet, im Juli kommt Döbling dazu - mehr dazu in Döbling führt Parkpickerl ein. Das Parkpickerl kostet abhängig vom Bezirk 90 bzw. 120 Euro pro Jahr.

Übersicht Wiener Bezirke mit Parkpickerl

ORF

Die Bezirke mit Parkpickerl, ab Sommer auch in Döbling

Immer wieder Attacken auf Parksheriffs

Zuständig für die Parkraumüberwachung sind die Parksheriffs. 550 gibt es derzeit in Wien. Sie stellten im Vorjahr 1.175.000 Organstrafverfügungen aus, dazu wurden 117.000 Anzeigen gelegt. 16.000 Falschparker wurden abgeschleppt. Das sorgt bei den betroffenen Autofahrerinnen und Autofahrern auch für Unmut. 71 Attacken hat die Polizei im Vorjahr registriert - mehr dazu in 71 Attacken auf Parksheriffs im Vorjahr.

„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen immer deeskalierend vor. Dass natürlich Fahrzeuglenker nicht immer glücklich sind, wenn sie vielleicht einen Strafzettel bekommen, das liegt in der Natur der Sache. Aber da sollte man sich vielleicht bei der Nase nehmen und schauen, was hat man richtig gemacht und was nicht“, sagte Michael Takacs, der Leiter Verkehrspolizei.

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