Lawinenopfer auf Rax ist 64-jähriger Wiener

Die Polizei hat am Sonntag weitere Details zum Lawinenunglück bekanntgegeben, das sich am Samstag auf der Rax in Niederösterreich ereignet hatte. Bei dem tödlich verunglückten Wanderer handelt es sich um einen 64-Jährigen Wiener.

Eine 57-jährige Frau, ebenfalls aus der Bundeshauptstadt, wurde schwer verletzt. Die beiden hatten gemeinsam eine Wanderung auf die Rax unternommen. Anders als zunächst angenommen, waren sie nicht mit einer zwölfköpfigen Gruppe unterwegs. Der Mann und die Frau stiegen gegen 12.45 Uhr den Törlweg auf.

In etwa 1.380 Metern Seehöhe führt der Weg nahe an der Törlrinne vorbei. Als sie sich der Rinne näherten, löste sich rund 300 Höhenmeter oberhalb - die Schneedecke war in dem Bereich bis zu zwei Meter dick - eine etwa 80 Meter breite Nassschneelawine.

Lawinensuchaktion Rax

APA/einsatzdoku.at/Patrik Lechner

Die Lawine löste sich im Bereich des Törlgrabens auf 1.600 Meter Höhe

Arzt war Augenzeuge und leistete Erste Hilfe

Die beiden Wiener wurden von den Schneemassen erfasst und laut Polizei etwa 100 Meter über bisweilen steiles Felsgelände mitgerissen. Sie kamen schließlich am Rand des Grabens zum Liegen. Der Mann wurde zur Gänze verschüttet, die Frau teilweise. Die Lawine donnerte noch weitere rund 400 Meter talwärts, bevor sie in einer Schuttrinne zum Stillstand kam.

Zeugen des Unglücks stiegen sofort ab, um bei der Bergung zu helfen. Eine Dreiergruppe, die bergwärts unterwegs war, hörte die Hilferufe der Frau. Ein Arzt, der mit der Gruppe unterwegs war, leistete der 57-Jährigen Erste Hilfe.

23.03.19 Lawinenabgang Rax Reichenau Ein Toter ein Schwerverletzter

Einsatzdoku/ Lechner

Der Rettungseinsatz wurde am Samstag gegen 17.00 Uhr abgebrochen

Fremdverschulden ausgeschlossen

Der 64-jährige Mann wurde in unmittelbarer Nähe der Frau gefunden. Für ihn kam jede Hilfe zu spät, der Arzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Die schwer verletzte Frau wurde vom Notarzthubschrauber Christophorus 3 mit dem Tau geborgen und ins UKH Meidling gebracht.

Fremdverschulden konnte nicht festgestellt werden, hieß es von der Landespolizeidirektion Niederösterreich. Bei den Erhebungen im Bereich des Lawinenanrisses und entlang der Lawine seien keine Spuren von Menschen gefunden worden, die den Abgang ausgelöst haben könnten.

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