Mobbingvorwürfe: Lehrerin vorläufig suspendiert

Nach den Mobbingvorwürfen gegen eine Wiener AHS-Lehrerin hat die Bildungsdirektion die betroffene Pädagogin am Montag mit sofortiger Wirkung vorläufig suspendiert, berichtet „Wien heute“. Ein Disziplinarverfahren wird eingeleitet.

Am Montagnachmittag hat die Bildungsdirektion den Anwalt der Mathematiklehrerin über die sofortige Suspendierung informiert. Die Vorwürfe gegen die Pädagogin haben sich nach dem „Wien heute“-Bericht in der Vorwoche zwischenzeitlich derart gehäuft, dass der Bildungsdirektor Heinrich Himmer keine andere Möglichkeit sah.

„Wir als Dienstgeber haben hier den Auftrag, nachdem uns diese Vorwürfe als sehr plausibel erscheinen, klar zu sagen: Aus heutiger Sicht können wir nicht erlauben, dass hier weiter unterrichtet wird. Das heißt, ab morgen darf die Kollegin in dieser Schule oder überhaupt nicht unterrichten. Es wird sofort eine Disziplinarkommission informiert“, sagte Himmer gegenüber „Wien heute“.

Disziplinarverfahren wird vorbereitet

Die Disziplinarkommission muss innerhalb eines Monats entscheiden, ob die Suspendierung rechtens war oder nicht. Die Bildungsdirektion bereitet unterdessen ein Disziplinarverfahren gegen die Lehrerin vor. Das kann mit einer Geldstrafe oder sogar einer Entlassung enden. Solange die Suspendierung dauert, bekommt die Pädagogin nur zwei Drittel ihres Gehalts.

Beschwerden gegen die Lehrerin gab es bereits seit mehreren Jahren. Konkret wird der Pädagogin von einer Elterngruppe und zahlreicher ehemaliger Schülerinnen und Schüler vorgeworfen, sie habe psychischen Druck ausgeübt. Außerdem wird ihr Willkür bei der Benotung vorgeworfen. Die Volksanwaltschaft ist bereits zum zweiten Mal aktiv - mehr dazu in Mobbingvorwürfe in Schule: Volksanwalt prüft.

AHS-Lehrerin vorläufig suspendiert

Die massiven Vorwürfe gegen eine Wiener AHS-Lehrerin haben nun Konsequenzen: Die Pädagogin wird vorläufig suspendiert.

Himmer: „Vorwürfe jetzt sehr viel geballter“

„In der Dichte sind die Vorwürfe jetzt sehr viel geballter, als das noch vor Jahren war. Wo man versucht hat, mit der Kollegin und der Schule zu arbeiten. Es gab ja auch Fortbildungsverpflichtungen, es gab Inspektionen. Es wurden Maßnahmen gesetzt, aber wie sich herausgestellt hat, haben die Maßnahmen nicht ausgereicht und dazu geführt, dass sich das Verhalten der Lehrerin massiv verändert hätte“, so Himmer.

Die betroffene Lehrerin war am Montag nicht mehr in der Schule. Von ihrem Anwalt heißt es: Man kenne die neuen, konkreten Vorwürfe noch nicht, weil man noch keine Akteneinsicht bekommen habe.

Bisehr hat die beschuldigte Lehrerin alle Vorwürfe und Anschuldigungen als „unrichtig“ bezeichnet und „mit Entschiedenheit zurückgewiesen“. Das aktuell eingeleitete zweite Verfahren der Volksanwaltschaft sei ihr „bislang nicht bekannt“ gewesen. Die schon lange zurückliegenden Vorwürfe hätten sich laut ihrem Anwalt aber bereits im Verfahren der Volksanwaltschaft von 2017 „als vollkommen unbegründet und haltlos“ erwiesen.

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