Stadt Wien bekommt neuen Markenauftritt

Die Stadt Wien verpasst sich ein völlig neues Aussehen: Statt unterschiedlichen Logos und Marken soll es künftig nur noch eines geben. Die Magistratsabteilungen verschwinden. Statt MA 10 heißt es künftig Stadt Wien, Kindergärten.

Ein einheitlicher Markenauftritt soll sukzessive den bisherigen und etwas unübersichtlichen Logowildwuchs der städtischen Dienststellen und Unternehmungen ersetzen, wie Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und seine designierte Vize Birgit Hebein (Grüne) am Mittwoch betonten. Inseratenvergaben werden bald unter neuen Zusatzkriterien erfolgen.

Neues Design Stadt Wien

Stadt Wien

Präsentiert wurden auch die neuen Briefumschläge

Stadt soll besser sichtbar sein

„Neuausrichtung der Stadtkommunikation“ nennt sich das Maßnahmenbündel, das vom Presse- und Informationsdienst (PID) in den vergangen Monaten mit Hilfe externer Experten ausgebrütet wurde. Im Zentrum steht ein überarbeiteter Gesamtauftritt des Magistrats und seiner Einrichtungen. Damit will die Stadt dank Wiedererkennungswert besser sichtbar machen, welche Leistungen sie anbietet.

Visuelle Klammer des neuen Designs ist das Stadtwappen und der Zusatz „Stadt Wien“. Die Typografie wird ebenso vereinheitlicht - dafür hat man sich die eigene Schriftart „Wiener Melange“ rechtlich sichern lassen - wie die zum Einsatz kommende Farbpalette. „Wir verlassen das Einzellogo“, erklärte PID-Chef Martin Schipany.

Knapp 600.000 Euro für Auftritt

Der nach rund 20 Jahren aufgefrischte Markenauftritt, deren Erarbeitung 595.000 Euro gekostet hat, soll sich über den gesamten Wirkungsbereich der Stadt ziehen. Das betrifft den Onlineauftritt ebenso wie Fahrzeug-Brandings, Infofolder, den offiziellen Schriftverkehr, Werbeeinschaltungen oder die T-Shirts der Bademeister in städtischen Bädern.

Neues Design Stadt Wien

Stadt Wien

Magistratsabteilungen werden nicht mehr mit Nummern bezeichnet

Nicht nur Piktogramme etwa für Toiletten, Radabstellanlagen oder WLAN wurden überarbeitet, auch die Magistratsabteilungen werden sich nach außen hin nicht mehr mit ihren Nummern, sondern mit Funktionszuschreibung präsentieren. Wiener gehen künftig also nicht mehr zur „MA 10“, sondern zu den „Stadt Wien Kindergärten“ oder nicht mehr zur „MA 15“, sondern zum „Stadt Wien Gesundheitsdienst“.

Etablierte Logos bleiben

Eine Handvoll besonders etablierter Logos wie die „48er“ (Müllabfuhr) oder jenes der Wiener Linien bleiben allerdings bestehen. Sie werden aber mit dem Stadt-Brand ergänzt. Das gilt auch für Einrichtungen, die nicht das Magistrat selbst betreffen - also etwa die Wien-Holding oder die Wirtschaftsagentur. Weil die Umstellung des Auftritts so viele Bereiche umfasst - von der Montage neuer Schilder über die Herstellung von T-Shirts und Kugelschreiber bis hin zur Umstellung von zig Drucksorten - wird schrittweise vorgegangen.

Die Stadtregierung rechnet damit, dass die Ausrollung in zwei bis drei Jahren abgeschlossen sein wird. Kosten konnten heute noch nicht genannt werden.

Neues Design Stadt Wien

Stadt Wien

Bekannte Marken - wie die 48er - bleiben

Werbeeinschaltungen werden evaluiert

Teil der Stadtkommunikation sind freilich auch Werbeeinschaltungen bzw. Inserate in Medien. Hier wird bei der Vergabe neben Reichweite und Auflage künftig auch die Zielgruppenorientierung eine Rolle spielen. „Welche Botschaft können wir in welchem Umfeld vermitteln?“, fasste Hebein zusammen. Dafür soll es eine Art Leitfaden geben, der auf Basis einer bis Anfang Juni vorliegenden „Mediendiskursstudie“ erstellt wird.

Kriterien für Schaltungen werden etwa sein, ob gewisse Zeitungen eher für Informations- oder Unterhaltungszwecke gelesen werden. Anhand der Guidelines will man Infos „effizient und zielgerichtet“ platzieren. Bürgermeister Ludwig versprach, dass die Inseraten- und somit auch die Geldvergabe transparenter und nachvollziehbarer vonstatten gehen werde.

Stadt Wien bekommt neuen Markenauftritt

Die Stadt Wien verpasst sich ein völlig neues Aussehen: Statt unterschiedlichen Logos und Marken soll es künftig nur noch eines geben.

Budget für Werbeauftritt bleibt

Auf Nachfrage erklärte er, dass das Budget für den Werbeauftritt der Stadt nicht reduziert werde. Der Topf hierfür ist derzeit mit rund 17,3 Millionen Euro jährlich gefüllt. Hier sind zwar auch Ausgaben für Plakatwerbung etc. mitgerechnet, allerdings nicht die Etats der Tochterunternehmen wie Stadtwerke und Holding. Das heißt auch, dass die noch in Arbeit befindliche Inseratenrichtlinie nur für den Magistrat selbst verbindlich sein wird. Wobei sich ausgelagerte Unternehmungen daran anlehnen sollen.

Link: