Übersiedlung als Reformstart für WKW

Die Wirtschaftskammer Wien (WKW) übersiedelt in ihre neu gebaute Zentrale beim Praterstern. Im „Haus der Wiener Wirtschaft“ werden alle Standorte konzentriert und eine neue Organisationsstruktur umgesetzt.

Von einem neuen Kapitel der Geschichte der Wirtschaftskammer spricht WKW-Präsident Walter Ruck: „Organisatorisch neu aufgestellt beziehen wir mit dem Haus der Wiener Wirtschaft auch einen neuen, zentralen Standort.“ Aus 25 Abteilungen habe man fünf Bereiche gemacht und damit die Struktur der Wirtschaftskammer völlig verändert. Nun gibt es die Bereiche Interessenpolitik und Kommunikation, Service, Branchen und Netzwerkmanagement sowie den großen Bereich der Bildungseinrichtungen.

Neues Gebäude der Wirtschaftskammer Wien

APA/Georg Hochmuth

WKW-Präsident Walter Ruck

"Durch die neue Struktur haben wir klarere Zuständigkeiten, kürzere Entscheidungswege und schnellere Prozesse. Sie funktioniert freilich nur mit passender Infrastruktur“, sagte Ruck. Neue Struktur und neuer Standort sind auch die tragenden Säulen der WKW-Reform: „Das eine funktioniert nicht ohne das andere.“

Historische Struktur zunehmend belastend

Die bisherige organisatorische Struktur der Wirtschaftskammer Wien geht in ihren Grundzügen auf das Jahr 1946 zurück. Die örtlichen Gegebenheiten und die Bausubstanz sind teilweise über 100 Jahre alt. Gleichzeitig ist die Zahl der Mitglieder enorm gestiegen. Alleine seit dem Jahr 2000 um fast 60 Prozent auf über 140.000.

Neues Gebäude der Wirtschaftskammer Wien

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Neue Strukturen in neuem Gebäude der WKW

Historisch gewachsen war die Wiener Wirtschaftskammer auf zehn Standorte in Wien verteilt. Das brachte längere Wege sowohl für die Wiener Unternehmerinnen und Unternehmer, als auch Mitarbeiter und Funktionäre mit sich. Die großteils historischen Gebäude erzeugten hohe Aufwände an Instandhaltung und Mieten sowie Probleme bei der Barrierefreiheit.

Eine Million Meter Kabel verlegt

Nicht am neuen Standort „Straße der Wiener Wirtschaft 1“ am Praterstern zu finden sind die Bildungseinrichtungen der Kammer wie etwa das WIFI. An der neuen Adresse sind ab 15. April 750 Mitarbeiter tätig. Mit einer genutzten Fläche von rund 22.000 Quadratmetern, 3.000 davon für die Betreuung der Mitglieder, ist das Haus der Wiener Wirtschaft nun die größte Service-Einheit für Unternehmen in Österreich.

Neues Gebäude der Wirtschaftskammer Wien

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Das Haus der Wiener Wirtschaft mit neuer Adresse

Es bietet eine sehr gute Erreichbarkeit am Praterstern, vollkommene Barrierefreiheit, eigene Beratungszonen und Servicecenter und ist dabei technisch am letzten Stand. Ruck: „Alleine die Verkabelung ist eine Million Meter lang. Das entspricht der Strecke Wien-Paris.“ Alle Serviceleistungen und Dienststellen der Wirtschaftskammer Wien, von der Gründerberatung über Gewerbeanmeldung, Rechtsservice, Workshops und Informationsveranstaltungen bis zu den Branchenvertretungen finden sich nun unter einem Dach.

Neuer Standort soll Kosten sparen

Durch die neue Struktur und den neuen Standort erwartet sich die Wirtschaftskammer jährliche Einsparungen zwischen acht und zwölf Millionen Euro. Laut Ruck rechnet sich das Haus der Wiener Wirtschaft bei einem Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro binnen acht bis zehn Jahren. Alleine die Heizkosten sinken demnach um rund 800.000 Euro pro Jahr.

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