Mit Dagmar Koller in die Volksopern-Saison

Die Wiener Volksoper hat am Mittwoch ihr Programm für die Saison 2019/20 vorgestellt. Ingesamt sind 35 verschiedene Werke geplant. Gefeiert wird unter anderem mit der Jubilarin und Grande Dame des Hauses Dagmar Koller.

Den Start in die neue Saison am 1. September markiert neben dem traditionellen Tag der offenen Tür auch das Feiern der Grande Dame des Hauses. „Die Dagi wird am 26. August 80 Jahre jung“, verriet Direktor Robert Meyer die Jahrespläne von Dagmar Koller. Das feiert man an der Volksoper mit einer Hommage, für die unter anderem Christoph Wagner-Trenkwitz ein Gespräch mit der Jubilarin führt, während es Einblendungen und Neuinterpretationen der größten Erfolge des langjährigen Hausstars gibt.

Humorvolles und Gruseliges

Den Premierenauftakt der neuen Saison markiert dann alsbald der Musical-Klassiker „Cabaret“ am 14. September - der erstmals am Haus zu hören ist. In die Fußstapfen von Liza Minelli tritt hier Bettina Mönch, die zuletzt in „Axel an der Himmelstür“ gefeiert wurde. Eine Familienoper ist dann am 18. Oktober das leicht gruselige „Gespenst von Canterville“ von Marius Felix Lange mit Morten Frank Larsen als einem der Hauslieblinge in der Hauptrolle.

Robert Meyer, Direktor Volksoper

APA / Hans Punz

Robert Meyer lässt auch 2020 das Kasino am Schwarzenbergplatz bespielen

„Ich habe mich ein wenig gefürchtet“

Jacques Offenbachs 200. Geburtstag (am heurigen 20. Juni) wird mit der selten gespielten Operette „König Karotte“ am 23. November sowie mit der Wiederaufnahme von „Orpheus in der Unterwelt“ am 13. September gewürdigt. Als halbszenische Premiere folgt am 1. Dezember die Erstaufführung des Musicals „Brigadoon“ von Alan J. Lerner und Frederick Loewe, bei dem die beiden Ensemblestars Rebecca Nelsen und Ben Connor die Hauptrollen übernehmen.

Im kommenden Jahr wird am 29. Februar mit dem „Zigeunerbaron“ dann ein Strauß-Klassiker zur Schalttagpremiere. „Ich habe mich ein wenig gefürchtet“, gestand Meyer zu: „Schließlich wird im ‚Zigeunerbaron‘ der Krieg verherrlicht - und das passt heutzutage nicht mehr.“ Richten soll das thematische Dilemma Peter Lund als Regisseur.

Trotz des bevorstehenden Wechsels an der Spitze des Burgtheaters zu Martin Kusej wird man auch kommende Saison das Kasino am Schwarzenbergplatz bespielen können. „Ich hoffe, das wird dann auch in den Folgejahren so sein“, so Meyer. Eine Ausweitung des mittlerweile ins vierte Jahr gehenden Projekts über eine Produktion hinaus sei indes logistisch nicht denkbar. In jedem Falle feiert hier am 4. April 2020 die europäische Erstaufführung von Tod Machovers „Schoenberg in Hollywood“ über den Komponisten im Exil Premiere.

Robert Meyer, Direktor Volksoper, und Christoph Ladstätter, künstlerischer Geschäftsführer

APA / Hans Punz

Neben Direktor Robert Meyer freut sich der kaufmännische Geschäftsführer Christoph Ladstätter über 81 Prozent Auslastung

Emotionale Höhepunkte

Eines der absoluten Highlights der Saison dürfte dann am 2. Mai die große Opernpremiere von Modest Mussorgskis „Boris Godunow“ werden, für die erstmals Peter Konwitschny am Haus inszeniert. Dabei kann er für die Titelpartie auf Routinier Albert Pesendorfer zurückgreifen.

Und schließlich hat man auch zwei Ballettpremieren im Talon. Am 28. März ist ein Piaf-Abend von Choreograf Mauro Bigonzetti programmiert, dem dann am 5. Juni 2020 der emotionale Höhepunkt folgen dürfte, wenn unter dem Titel „Appassionato - Bach und Vivaldi“ die letzte Premiere von Manuel Legris als Direktor des Staatsballetts gefeiert wird. Dafür bietet der Franzose mit Boris Nebyla, Eno Peci und Martin Winter drei Choreografen eine Bühne, die aus der Compagnie hervorgegangen sind.

35 verschiedene Werke

In Summe werden inklusive Wiederaufnahmen und Repertoire 35 verschiedene Werke an der Volksoper zu hören und sehen sein - wobei man auch mit der laufenden Saison zufrieden ist. 81 Prozent Auslastung zähle man mit Stichtag 23. April im Jahresvergleich, so der kaufmännische Geschäftsführer Christoph Ladstätter. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Sparten seien dabei nicht besonders groß. Fix sei jedenfalls: „Wir sind bei der Auslastung und den Besucherzahlen besser als in den vergangenen zwei Jahren.“

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