Zehn Bäume „wandern“ durch die Stadt

Eine neue Initiative will Hitzeinseln in der Stadt vorbeugen. Zehn sogenannte Wiener Wanderbäume ziehen heuer erstmals durch die Stadt. Die Bäume werden in mobilen Beeten in sechs Bezirken aufgestellt - für jeweils einen Monat.

Betreut wird das Projekt vom Verein Lokale Agenda 21. Die Wanderbäume sollen heiße Tage erträglicher machen, auch wenn die zarten Jungbäume vorerst noch nicht sehr viel Schatten spenden können. Die Bäume sollen vor allem besonders graue Straßen etwas grüner machen.

Wanderbäume

APA/PID/CHRISTIAN FÜRTHNER

Zehn mobile Bäume stehen derzeit in der Antonigasse

„Die zehn mobilen Bäume sollen zeigen, dass es ganz wichtig ist, gegen die Hitze in der Stadt Maßnahmen zu ergreifen, und da sind Bäume eine der wichtigsten Maßnahmen, weil sie einfach am effizientesten kühlen“, sagte Andrea Binder-Zehetner, Geschäftsführerin des Vereins Lokale Agenda 21, am Sonntag gegenüber Radio Wien.

Bis zu drei Grad Abkühlung

Bis zu drei Grad Abkühlung würden die Bäume bewirken. Die Bäume einfach einzupflanzen sei in der Stadt aber oft schwierig. Verkabelungen unter der Erde machen das laut Binder-Zehetner teils unmöglich. Erste Station der Wanderbäume ist Währing. Hier begrünen die Wanderbäume – es handelt sich um junge Feldahorne und Mährische Ebereschen – nun vier Wochen lang die Antonigasse.

Im Mai sind die Bäume dann in der Aspangstraße im Bezirk Landstraße, Ende Mai ziehen sie weiter in die Zieglergasse im Bezirk Neubau, ab Ende Juni steht dann die Barnabitengasse in Mariahilf auf dem Programm. Ab Ende Juli begrünen die Bäume einen Teil der Laudongasse, ab Ende August die Phorusgasse im Bereich der Wiedner Hauptstraße. Zum Abschluss geht es ab Ende September zum Kreuzungsbereich Blumenauergasse/ Große Mohrengasse.

München als Vorbild

Der Transport der Bäume von einem Standort zum anderen erfolgt umweltfreundlich. Ein Teil wird mit dem Lastenfahrrad gesiedelt, der Rest mit einem Klein-Lkw. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf 24.000 Euro. Das Projekt wurde von der grünen Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou ins Leben gerufen. Dafür nahm sie sich die deutsche Stadt München zum Vorbild, wo es eine solche Wanderbaumallee bereits gibt.

Wanderbäume

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Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (2.v.l.) half beim Aufstellen der Wanderbäume in Währing

„Wenn bereits im April Temperaturen um die 30 Grad herrschen, dann können wir uns jetzt schon auf einen weiteren dramatischen Hitzesommer einstellen. Die Wanderbaumalle soll Bewusstsein für die zentrale Rolle von Bäumen im Kampf gegen städtische Überhitzung schaffen und mehr Lebensqualität vor der eigenen Haustüre erzeugen“, sagte sie am Donnerstag.

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