Öko-Wohnprojekt am Wilhelminenberg geplant

Auf einer privaten Fläche in Ottakring werden 200 Wohnungen und ein Kindergarten errichtet. Die Stadt hat den insgesamt drei Bauträgern mittels „städtebaulichem Vertrag“ eine Reihe von ökologischen Kriterien vorgeschrieben.

Rot-Grün hofft diesbezüglich auf ein Vorzeigeprojekt. SPÖ-Gemeinderat Christian Oxonitsch und der Grüne Planungssprecher Peter Kraus hoben am Montag die Vorzüge des Projekts in der Gallitzinstraße beim Wilhelminenberg hervor. So wird der Anteil an geförderten Wohnungen 50 Prozent betragen. Lediglich ein Drittel der verfügbaren Fläche soll verbaut werden. „Das ist unwesentlich mehr als derzeit“, versicherte Kraus.

Gallitzinstraße

ORF

Gegen das Bauprojekt in der Gallitzinstraße gibt es Proteste

Anrainerkritik an Bauhöhe

Auch eine mindestens 1.000 Quadratmeter große Wiesenfläche wird es geben - sowie begrünte Fassaden und Dächer, die als Nistplätze fungieren sollen. Wobei etwa Maßnahmen für die seltene Mehlschwalbe vorgesehen sind, wie es hieß. Auch der Einbau von Ganzjahresquartieren für Fledermäuse wurden in Aussicht gestellt.

Jene Häuser wiederum, in denen die Quartiere für die künftigen Bewohner liegen, dürfen bis zu 16 Meter hoch werden. Dies ergibt sich aus den jeweiligen Bauklassen. Wobei gerade die Bauhöhe nicht unumstritten ist. Eine Bürgerinitiative, die sich gegen das Projekt in der derzeitigen Form ausspricht, ist etwa überzeugt davon, dass sich das Ensemble nicht in den vorhandenen Bestand einfügen wird, wie es in einer Aussendung hieß. Auch vor einer Verkehrsbelastung wird gewarnt - mehr dazu in Streit um Wohnbauprojekt am Wilhelminenberg.

Umstrittenes Projekt

Die Stadtregierung hat das Projekt nun vorgestellt. Heftige Kritik kommt von den Anrainerinnen und Anrainern.

Beschluss demnächst im Gemeinderat

Kritisiert wird zudem eine nach Ansicht der Initiative fehlende Einbindung der Bürger. Es habe keine vorbehaltlose Diskussion mit den Anrainer gegeben, wurde beklagt. Im Rathaus wurde dies am Montag zurückgewiesen. Es habe eine „Vielzahl von Veranstaltungen“ gegeben, beteuerte Oxonitsch. Der Flächenwidmungsplan soll demnächst im Gemeinderat beschlossen werden.

Kritik gibt es von den Oppositionsparteien VP Wien und NEOS Wien. Der nichtamtsführende Stadtrat Markus Wölbitsch (VP) bezeichnete das Projekt als „Farce“. „Mehr als 6.000 Projektgegner sowie die Vorschläge der Bürgerinitiative und der Oppositionsparteien im Bezirk werden einfach ignoriert“, wird er in einer Aussendung zitiert. NEOS-Ottakring-Bezirksrat Jörg Konrad spricht von „Dreistigkeit“, wenn „5.000 Quadratmeter an Grünfläche unwiederbringlich zubetoniert wird“.