70 Jahre Schleichweg durch die Kanalisation

Die wohl berühmteste Szene aus „Der Dritte Mann“ ist die Verfolgungsjagd in der Wiener Kanalisation. Zum 70. Jubiläum gibt es etwa eine Sonderausstellung mit Originalexponaten und neue Bilder zur „Dritte Mann Tour“.

Im Jahr 1949 wurde der Film in Wien gedreht und ist auch heute noch Kult. Als einziges Museum weltweit widmet sich das „Dritte Mann Museum“ in der Pressgasse allein dem Thriller. Zum Film-Jubiläum gibt es nun eine Sonderausstellung. Erstmals werden in rund 13 Räumen über 2.000 Originalexponate aus 25 Ländern ausgestellt. Die Ausstellungsstücke „sind ausnahmslos Originale aus der Premierenzeit oder von Wiederaufführungen“, so Gerhard Strassgschwandtner, Museumsleiter.

Fotos

Dritte Mann Museum

Sonderausstellung im „Dritte Mann Museum“

„Wesentliche Filmszenen noch von der Rolle“

Unter den Exponaten befindet sich etwa die Originalzither von Anton Karas, über 400 Cover-Versionen des „Harry Lime Themas“ oder originale Drehbücher. „Es stehen original Filmprojektoren aus dieser Zeit zu Verfügung“, so Gottschall. So ist es möglich, dass man „die wesentlichen Filmszenen hier in einer Kurzfassung noch von der Rolle sieht.“ Kameras, die beim Dreh in Wien verwendet wurden, sind ebenso zu sehen.

Veranstaltungshinweise

  • Sonderausstellung im „Dritte Mann Museum“, 11.5. bis 4.1. 2020, jeden Samstag 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr, Pressgasse 25 1040 Wien
  • „Dritte Mann Tour“, Mai bis Oktober, 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr, Karlsplatz-Girardipark, 1010 Wien

Wien Kanal hat neben ihren „Dritte Mann Touren“ eine kostenlose Filmausstellung im Esperantopark aufgebaut. "Die 104 Filmminuten des Schwarzweiß-Klassikers wurden in 24 Bildern zusammengefasst“, so Andreas Ilmer, Direktor von Wien Kanal. Neben den Ausstellungen kann man sich den Klassiker auch im Kino anschauen: Das Burg Kino am Opernring im 1. Bezirk zeigt den Film nach wie vor zwei Mal die Woche in der englischen Original Fassung.

„Kammern führen zu Originalschauplätzen“

Während der „Dritte Mann Tour“ besichtigen die Besucherinnen und Besucher Originalschauplätze des Filmes in der Kanalisation. „Wir führen durch drei unterirdische Kammern, die über Gänge miteinander verbunden sind und diese Kammern führen auch zu den Originalschauplätzen, wo der Film aufgenommen wurde“, so Josef Gottschall von Wien Kanal.

Dritte Mann

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Fünf neue Illustriationen am Eingang zur „Dritte Mann Tour“

100 Meter statt „weitläufiger Verfolgungsjagd“

Die sogenannte Überfallkammer, die ebenso besichtigt wird, war im Film ein ganz besonderer Drehort: „Man glaubt ja in dem Film, dass es eine weitläufige Verfolgungsjagd war“, so Gottschall. Die Jagd geht aber nicht über mehrere Kilometer: In Wahrheit sind es nur 100 Meter. „Weil durch diese Kameraperspektivenwechsel hat man das eben so dargestellt, als wäre das eine weitläufige Verfolgungsjagd,“ lacht Gottschall.

Passend zum Ambiente werden in der Kammer selbst Filmausschnitte gezeigt. Neben den Bildern spielt das Musikinstrument Zither eine nicht unbedeutende Rolle. „Der dritte Mann ist der erste Film, wo die Filmmusik nicht von einem Orchester eingespielt wurde, sondern von einem Soloinstrument und zwar das den ganzen Film lang“, sagt Gottschall.

Am Kanaleingang sind seit 9. Mai fünf Bilder nach Entwürfen des Illustrators Geoffrey Grandfield zu finden. Auf ihnen wird der Untergang der Hauptfigur, Harry Lime, dargestellt.

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