Bergmann erwartet mehr Geld für Volkstheater

Burgtheater-Direktorin Karin Bergmann rechnet damit, dass das Budget des Volkstheaters höher wird. Sie ist der Teil der Jury, die eine neue Leitung für das Theater sucht. Kulturminister Gernot Blümel erteilt eine Absage für eine Erhöhung.

Grund für das Scheitern der Nachfolgesuche ist eine von der Findungsjury konstatierte Unterdotierung des Volkstheaters. Derzeit ist Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) auf der Suche nach zusätzlichen Geldmitteln. Sie sei „zuversichtlich, dass das ein Ergebnis zeigt“, sagte Bergmann am Donnerstag. „Ich glaube nicht, dass kein zusätzliches Geld in den Topf kommt.“ Die Jury hatte jährlich zumindest drei Millionen Euro zusätzlich für die Bühne gefordert.

Ergebnisse „sehr zügig“ möglich

Vielleicht werde es nicht diese Summe, sondern etwas weniger geben, sobald aber der von der Stadträtin für die kommenden Tage in Aussicht gestellte neue Auftrag an die Jury ergehe, „wird es schnell weitere Gespräche geben“, so Bergmann weiter.

Ergebnisse könne es dann „sehr zügig“ geben, da „auf jeden Fall Möglichkeiten auf dem Tisch liegen“. Unter den vorhandenen Bewerbungen gebe es vielversprechende Konzepte – eine bessere Dotierung vorausgesetzt.

Wichtig sei für sie, dass man sich dabei auf die richtige Nische in der Theaterstadt Wien konzentriere und nicht in der Champions League mitspielen wolle. Man brauche ein „ganz eigenes Profil“. Man müsse sich „daran erinnern, dass es in Österreich wahnsinnig viele interessante Künstler gibt“, auch wenn diese in Hamburg oder Berlin vielleicht wenig Strahlkraft besäßen. Das Volkstheater-Haupthaus wird von Jänner bis Oktober 2020 für eine Generalsanierung geschlossen sein.

Blümel winkt ab

Wie Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) am Donnerstag am Rande einer Pressekonferenz jedoch erneut bekräftigte, wird es vonseiten des Bundes keine Mittelerhöhung für den Betrieb des Hauses geben. Diese war im Zuge der bisher erfolglosen Suche nach einer neuen Direktion gefordert worden.

Der Bund habe bereits „sehr, sehr viel getan“, als es um die Subventionszusage für die Sanierung gegangen sei, so Blümel auf APA-Anfrage. Damals hatten sowohl der Bund als auch die Stadt Wien jeweils bis zu 12 Mio. Euro für die Sanierung zugesagt.

Zusage von Vorgängerregierung

Diese Zusage sei allerdings von der Vorgängerregierung gekommen und nicht budgetiert gewesen, weswegen „wir uns dreimal haben verbiegen müssen, um das irgendwie möglich zu machen“, so der Kulturminister. Zusammen mit Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) habe man in der Vergangenheit „viel auf den Weg gebracht“, verweist der Minister auf gemeinsam übernommene Mehrkosten bei der Renovierung der Secession, die Erhöhung des laufenden Budgets des Theaters in der Josefstadt oder die Weiterentwicklung des MuseumsQuartiers.

In Richtung Volkstheater meint Blümel: „Es gibt viele Wünsche aus den verschiedensten Bereichen, Institutionen und auch Bundesländern. Ich bitte um Verständnis, dass mit einem gleichbleibenden Budget momentan nicht immer alles gleich möglich ist.“

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