In Waschraum gesperrt: Maßnahmenkatalog

Weil zwei Kindergartenpädagoginnen in Meidling Kleinkinder in einen Waschraum gesperrt haben sollen, hat das Jugendamt den Betreiber des betroffenen „KIWI“-Kindergarten geprüft. Jetzt stehen die Maßnahmen fest.

Zwei Wochen nach Bekanntwerden der Waschraumvorfälle gibt es für den Betreiber des betroffenen „Kinder in Wien“-Kindergarten vom Jugendamt einen Katalog an Maßnahmen, die umzusetzen sind, sagte Andrea Friemel, Sprecherin des Kinder- und Jugendamts. „Am Standort selbst geht es darum, dass die Leiterin nachweislich Fort- und Weiterbildungen macht.“

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Die Vorfälle in einem Kindergarten haben das Jugendamt auf den Plan gerufen

Unterstützungsperson für Leiterin

Dabei geht es um Kompetenzen wie Konfliktlösung, Kommunikation, Teamführung, Personalmanagement und das Führen von Gesprächen mit Eltern. „Dann soll der Leiterin für ein Jahr eine Unterstützungsperson zur Seite gestellt werden“, sagte Friemel. Auch für die anderen KIWI-Kindergärten gibt es Maßnahmen. „Alle Mitarbeiterinnen vom Betreiber sollen sensibilisiert werden für die Kinderrechte und die Umsetzung.“

Ein- bis sechsjährige Kinder aus acht Familien sollen in dem Meidlinger Betriebskindergarten in den Waschraum geschickt bzw. gesperrt worden sein, weil sie zu emotional gewesen wären. Der Betreiber sagt, er habe Anfang April davon erfahren. Er entließ daraufhin die beiden Pädagoginnen und meldete die Vorfälle beim Jugendamt - mehr dazu in Kinder in Waschraum gesperrt? Ermittlungen

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Die Maßnahmen werden in den weiteren Standorten umgesetzt

Maßnahmen an allen Standorten

Die Maßnahmen des Kinder- und Jugendamts sieht der Geschäftsführer der Kindergärten, Thomas-Peter Siegl, positiv: „Ich lege alle Maßnahmen auf alle Standorte um, weil ich halte das für sehr sinnvoll. Wenn wir Prävention betreiben, dann natürlich in allen Standorten.“

Nach den Elterngesprächen soll auch ein Beschwerdemanagement eingeführt werden. „Da arbeiten wir an einem Konzept, wie niederschwellig und anonym kann man eine Beschwerde einbringen. Da gibt es einige Ideen. Das ist ein sensibles Thema, aber ich möchte lieber das die Eltern einmal mehr kommen, als zu wenig.“ Die Waschräume sollen jedenfalls keine Angsträume mehr sein und nur dafür verwendet werden wofür sie eigentlich da sind.