Ballett-Vorwürfe: Clearingstelle eingerichtet

Die Sonderkommission zur Klärung der Vorwürfe gegen die Wiener Ballettakademie hat ihre Arbeit aufgenommen und zunächst eine eigenständige Clearingstelle eingerichtet. Der Abschlussbericht soll im Herbst fertig sein.

Im Vormonat waren schwere Vorwürfe gegen die Ballettakademie der Staatsoper laut geworden. So ist die Wiener Kinder- und Jugendanwaltschaft bereits seit Monaten im Haus tätig. Vornehmlich durch eine mittlerweile entlassene Ballettlehrerin seien die Schüler dort teils gedemütigt worden, Gewalt und Drill sowie einem ungesunden Körperbild ausgesetzt gewesen.

Auch der Vorwurf eines sexuellen Übergriffs durch einen Lehrer steht im Raum. Der Betroffene wurde von der Staatsoper bis zur Klärung der Vorwürfe dienstfrei gestellt, die Staatsanwaltschaft hat gegen den Lehrer und zwei Kolleginnen mittlerweile Ermittlungen eingeleitet.

Kinder und Jugendliche werden befragt

Die Clearingstelle soll als „kompetente Anlaufstelle für Opfer“ fungieren. In der Infrastruktur der „Möwe“ stünden den Kindern und Jugendlichen bis zu fünf geschulte Psychologen zur Verfügung. Die Befragungen würden bereits laufen. Betroffene würden durch eigens geschulte Kinderpsychologen vertraulich und auf Wunsch anonym befragt.

Neben der Aufklärung der Vorwürfe beschäftigt sich die Kommission unter Leitung von Verfassungsgerichtshofs-Präsidentin Brigitte Bierlein auch mit der Ausarbeitung konkreter Verbesserungsvorschläge zur Verhinderung struktureller Fehler sowie mit pädagogischen, medizinischen und vor allem ernährungswissenschaftlichen Fragen.

Abschlussbericht soll im Herbst fertig sein

Im Fokus stünden dabei die „Kultur der Ballettakademie“ sowie das Zusammenspiel mit der schulischen Ausbildung am Gymnasium Boerhaavegasse in Wien-Landstraße. Die Kommission will im Juli einen ersten Zwischenbericht vorlegen, der Abschlussbericht soll im Herbst fertig sein, hieß es in einer Aussendung.

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