Miniatur-Wien wird für Museumsumbau zerlegt

Auch wenn es sich um eine Nachbildung im Maßstab 1:450 handelt - es ist trotzdem ein schwieriges Unterfangen, die Wiener Innenstadt zu zerteilen. Derzeit wird das Stadtmodell im Wien Museum für den Abtransport zerlegt.

Es muss weichen, da das bereits geschlossene Haus auf dem Karlsplatz umgebaut wird. Die Miniatur-City wird im zentralen Depot in Himberg aufbewahrt und saniert. Vier mal fünf Meter misst die kleine Metropole in voller Pracht.

Nun wird das berühmte Exponat auseinandergenommen und in sechs Segmente zerteilt. Es handelt sich um die quasi historischen Trennlinie, also die einzelnen Platten, auf denen das Modell errichtet wurde. Die Grenzen wurden naturgemäß später überbaut, somit müssen einige Häuser jetzt schon abgenommen werden, wie Restauratorin Nora Gasser erläuterte.

Miniatur Wien

Wien Museum/Birgit und Peter Kainz

Via Lkw ins Depot gebracht

Das Hauptgebäude der Universität Wien wurde etwa bereits in einer Schachtel verstaut. Auch die Staatsoper wurde schon abgenommen. Auf der Unterseite des Musentempels fand sich prompt ein Schriftzug: Ein früherer Restaurateur hatte sich dort verewigt. Die einzelnen Platten werden jedenfalls in eigens angefertigte Kisten gelegt und via Lkw ins Depot verfrachtet.

Wien Miniatur wird zerlegt - Restauratorin beugt sich mit Gummihandschuhe über das Modell

APA/ Gerald Mackinger

Das Stadtmodell ist vor allem aus Karton und Papier gefertigt

1898 erstmals im Prater ausgestellt

Das berühmte Stadtmodell wurde vom Maler Erwin Pendl (1875-1945) anlässlich des 50-jährigen Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph geschaffen und 1898 erstmals im Prater gezeigt. Es ist vor allem aus Karton und Papier gefertigt, Sträucher und Bäume bestehen aus Naturschwämmen oder auch aus Watte.

Die handkolorierten Gebäude und die historische Stadtlandschaft werden nun saniert. Derart umfassend wurde bisher nie an dem Objekt gearbeitet. Abgesehen von alljährlichen Absaug-Aktionen wurden bisher nur kleinere Reparaturen vorgenommen. Das Modell wird auch wieder Teil der neuen Dauerausstellung werden. In welcher Form die Präsentation stattfindet, ist noch offen. Möglich ist etwa, dass eine schützende Glasschicht über Klein-Wien montiert wird.

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