„Apollo 11“ im Technischen Museum

Im Technischen Museum ist ab sofort die neue Schau „High Moon“ zu sehen. Sie behandelt vor allem den Flug der „Apollo 11“ von der Erde zum Mond. Eines der Highlights ist echtes Mondgestein. Heuer jährt sich die Mondlandung zum 50. Mal.

Die einzelnen Stationen der Mondreise sind in der kleinen Sonderschau einem großen Achter nachempfunden. So sah einst die Flugroute der Reise der „Apollo 11“-Mission zwischen der Erde und dem Mond aus. Bis Anfang Oktober können Besucherinnen und Besucher den weiten Weg im Zeitraffer begehen.

Ausstellung

Technisches Museum Wien/APA-Fotoservice/Hörmandinger

Die Zeit läuft bei der Mondmission

Mondmission 1969 im Wohnzimmer

Die Ausstellung lässt die Besucherinnen und Besucher stilecht in einem nachempfundenen Wohnzimmer von 1969 eintauchen. Es ist etwa mit 60er-Jahre-Möbeln und Röhrenfernseher ausgestattet. Auszüge aus damaligen Übertragungen des ORF, des WDR und von CBS können über Kopfhörer gehört werden. Der Eingang gibt einen Einblick in den Beginn des „Space Race“ zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion, laut Kurator und Projektleiter Christian Klösch. Das Erbe jener Nazi-Forscher, derer man sich auf beiden Seiten ungehemmt bediente, ist ebenso beleuchtet.

Anschließend geht es zum Mond. Auf dem Weg dorthin beleuchtet die Ausstellung den bedeutenden Beitrag von Frauen am Erfolg des Apollo-Programms. Außerdem zeigt die Schau die Auswahl der letztendlich ausschließlich männlichen, weißen 25 Apollo-Astronauten auf. Der Weg ist gesäumt von Großmodellen, wie etwa des Landemoduls „Eagle“. Bevor es wieder Richtung Erde geht, ist der einstige Landeplatz im „Meer der Stille“ im Panoramabild zu sehen und Gespräche zwischen der Crew und „Houston“ zu hören.

Mondgestein und neue Sichtweise auf die Welt

Neben Gestein brachte die Mission eine neue Sichtweise auf die Welt. Der auf Bild festgehaltene Blick zurück auf die Erde habe verändert und möglicherweise auch dazu beigetragen, dass sich die Raumfahrt nicht unmittelbar auf den Weg zum Mars gemacht hat, sondern stark in Richtung Erdbeobachtung und Einrichtung von Raumstationen in Erdnähe gegangen ist, so Klösch. Der „Blue Marble Effekt“ hätte in den 1970er Jahren auch die Umweltschutzinitiativen und das Bewusstsein, „dass es nur eine einmalige und zerbrechliche Erde gibt“, stark befördert.

Veranstaltungshinweis

Sonderschau „High Moon“, von 28.5 bis 6.10, Technisches Museum

In der Ausstellung ist außerdem jene österreichische Flagge zu sehen, die mit Apollo 11 zum Erdtrabanten geflogen ist. Ein weiteres Highlight sind kleine Mondgesteinsfragmente, die der einstige Bundespräsident Franz Jonas 1971 dem Museum schenkte. Er hatte sie vorher von US-Präsident Richard Nixon bekommen. Rückschauen gibt es auch auf Ausstellungen, die 1969 und 1971 in Wien zu sehen waren.

Mit Archivaufnahmen zur Raumfahrtgeschichte lanciert die zum Museum gehörende Österreichische Mediathek ihre Onlineausstellung „Fly me to the Moon“. So geht es auch akustisch Richtung Mond.

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