Resselpark: Denkmal für homosexuelle NS-Opfer

Die Stadt Wien hat den Resselpark als Standort für das Denkmal für homosexuelle Opfer in der NS-Zeit fixiert. Seit 2010 hatte es temporäre Mahnmale gegeben, nachdem ein Denkmal am Morzinplatz nicht umgesetzt werden konnte.

„Eine geeigneten und würdigen Ort in Wien“ nannte Antidiskriminierungs-Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) am Montag in einer Aussendung den Resselpark. Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) begründete die Entscheidung mit dem „zentralen lebendigen Ort mitten in der Stadt“.

"In den letzten Jahren gab es eine intensive Einbindung der Community, womit auch eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Gedenken an die homosexuellen Opfer der NS-Verfolgung erfolgt ist“, so Gemeinderat Peter Kraus (Grüne). "Es freut mich sehr, dass nun auf der Wieden ein Zeichen zum Andenken und für Gleichberechtigung gesetzt wird“, meinte Lea Halbwidl (SPÖ), Bezirksvorsteherin von Wieden.

Resselpark

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Der Resselpark wurde als Standort für das Denkmal für homosexuelle Opfer in der NS-Zeit ausgewählt

Entscheidung in Wettbewerb bis 2020

Die konstituierende Jurysitzung für das neue Denkmal soll im November stattfinden. In der Jury sollen unter anderem Künstler, Vertreter der Comunities und der Bezirke sowie der zuständigen Magistratsabteilungen vertreten sein. Im April 2020 soll die Jury das Siegerprojekt bestimmen. Danach beginnt die Detailplanung für die Umsetzung.

Das Projekt wird von der Stadt Wien und dem Nationalfonds der Republik Österreich unterstützt, als Gesamtbudget stehen für den Wettbewerb und die Realisierung des Siegerentwurfs 300.000 Euro zur Verfügung.

Martina Taig, Wolfgang Wilhelm,  Lea Halbwidl,  Jürgen Czernohorszky,  Veronica Kaup-Hasler, Marina Hanke und Peter Kraus

PID/Martin Votava

KÖR-Geschäftsführerin Martina Taig, WASt-Leiter Wolfgang Wilhelm, Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl, Antidiskriminierungs-Stadtrat Jürgen Czernohorszky, Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler, Gemeinderätin Marina Hanke und Gemeinderat Peter Kraus (von links nach rechts)

Denkmal am Morzinplatz gescheitert

Das Mahnmal für die homosexuellen und transgender Opfer des Nationalsozialismus war zunächst am Morzinplatz in der Innenstadt geplant. 2006 hatte sich Hans Kupelwieser mit dem Projekt „Rosa Platz“ bei einem Wettbewerb durchgesetzt. Dabei handelte es sich um ein 20 mal 20 Meter großes Bassin, das mit rosa Wasser gefüllt werden sollte. Versuche mit alltagstauglicher Farbe scheiterten aber, daher wurde das Projekt abgesagt.

Danach wurden durch die „Kunst im Öffentlichen Raum GmbH“ (KÖR) temporäre Mahnmale umgesetzt: 2010 „Mahnwache“ von Ines Doujak, 2011 „Zu spät“ von Carola Dertnig und Julia Rode, 2013 „Schwule Sau“ von Jakob Lena Knebl und 2015 „raising the bar“ von Simone Zaugg - mehr dazu in Mahnmal auf Zeit für homosexuelle NS-Opfer.