So finden Sie zu mehr Motivation

Wer ein Warum kennt, der leistet und erträgt jedes Darum: Das sagte bereits Nietsche. Doch wie kann man sich im Alltag gut und richtig selbst motivieren? Eine Antwort darauf versucht „Radio Wien“-Psychologin Karin Busch-Frankl zu geben.

Motivation bedeutet, dass Energie und Kraft gebraucht werden, um aktiv zu werden und Dinge in die Tat umzusetzen. Doch manchmal stellt man sich die Frage: Warum fällt es es einem an einem Tag leichter und am anderen schwerer sich zu Dingen zu motivieren?

Was Motivation ausmacht

Prinzipiell gilt: Wer ein Ziel und den Sinn des Handelns und der Anstrengungen erkennt, wird auch die entsprechende Motivation aufbringen, so Busch-Frankl. Dabei muss die Bewertung des möglichen Erfolges nicht unbedingt den Grad der Motivation bestimmen - also gerade für scheinbar nicht lösbare Probleme kann die Motivation erst recht groß sein.

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Eine wichtige Frage, die sich vielen stellt, ist aber: Traue ich mir selbst zu, diese Aufgabe zu meistern? Das Selbstbild und das Selbstvertrauen - also vertraue ich meinen Kompetenzen - spielen dabei eine ganz entscheidende Rolle. Ganz ehrlich sollte man auch zu sich sein, wenn es gilt, die Frage zu beantworten, wie viel Kraft und Zeit man überhaupt bereit ist für etwas zu opfern. Aber natürlich gibt es auch Motivation durch Druck. Denn erst wenn man einen Leidensdruck verspürt, bringt man Motivation auf, Dinge zu ändern.

Was wirklich wichtig ist erkennen

Nun gibt es mehrere Wege zu mehr Eigenmotivation. Sich die eigenen Antreiber bewusst zu machen, ist einer davon. Stellen Sie sich konkret die Frage: Erfolg, Geld, Anerkennung - was ist mir wirklich wichtig im Leben? Weiters kann man sich selbst durch positives Denken motivieren. Wer zumindest versucht, positiv an neue Herausforderungen heranzugehen, der spart sich Energie. Dabei gilt es auch, auf das Bauchgefühl zu vertrauen, die eigenen Stärken hervorheben und sich immer wieder die Sinn- und Nutzen-Frage zu stellen.

Frau liegt in der Wiese

Fotolia/yellowj

Die Frage nach dem Sinn als Erfolgsrezept zu mehr Motivation

Eigenmotivation verschafft man sich auch dadurch, sich möglichst realistische Ziele zu setzen, die in Teiletappen erreichbar sind. Denn auch schon kleine Erfolgsschritte motivieren, sind positive Verstärker und geben Kraft. Visionen zu haben, Mut zu zeigen und dabei mögliche auftauchende Ängste zu überwinden, machen den Erfolg am Ende aus.

Ganz wichtig aber auch: Rückschläge gehören dazu und man sollte sie so schnell man kann akzeptieren und sich nicht mit ihnen aufhalten.

Überforderung erkennen

Selbstmotivation hat aber auch ihre Grenzen. Fragen Sie sich ganz klar, was sie demotiviert. Dazu können überfordernde beziehungsweise unbewältigbare Aufgaben gehören. Unrealistische Ziele können ebenfalls stark blockieren. Aber auch fremdbestimmte Ziele sollte man sich in seinem Denken bewusst machen. Einmal mehr sollte man sich fragen: Will ich das oder will mir jemand anders glaubend machen, dass ich das zu wollen habe?

Sendungshinweis

„Radio Wien“-Magazin, 11. Juni 2012

Last but not least: Wer sich gut selbst motivieren will, sollte ganz individuelle Glaubenssätze finden. Statt „sei perfekt“ sollte es durchaus auch heißen „ich habe es gut genug gemacht“. Wer sich immer kleiner macht als er ist, aktiviert innere Bremsen, die es zu überwinden gilt.

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