AUA-Betriebsübergang noch „Baustelle“

Die AUA fliegt seit Sonntag nach eigenen Angaben wieder ohne Ersatzcrews. Notwendig waren diese durch den Betriebsübergang auf Tyrolean geworden. Das Management verteidigte den Wechsel heute einmal mehr, sprach aber gleichzeitig von einer „Baustelle“.

Der Flug-Betriebsübergang von der AUA zu Tyrolean sei unbedingt nötig gewesen, man wisse aber, dass man hier eine „Baustelle“ habe und bemühe sich, die Motivation der Betroffenen aufrechtzuerhalten, so AUA-Chef Jaan Albrecht.

20 Copiloten nun Kapitäne

Weil mehr als hundert AUA-Piloten den ungeliebten Betriebsübergang auf Tyrolean zum 1. Juli abgelehnt haben und ausschieden, drohten im heurigen Sommer zunächst erhebliche Beeinträchtigungen im Flugbetrieb. Dazu kam es laut Albrecht nicht. Vielmehr sei der Sommer von daher exzellent gelaufen. Die AUA hat von der Mutter Lufthansa und mit Assistenz von der Schwester Swiss Flugzeuge samt Crews angemietet.

Mit Anfang September habe die AUA die angemieteten fünf Flugzeuge zurückgegeben, „seit 9. September fliegen wir wieder mit hundertprozentiger Eigenproduktion“, so Albrecht. Abgesehen vom Einsatz von „Freelancern“, also ausgeschiedenen Piloten, die bei Bedarf bis Ende Oktober/Anfang November noch im Einsatz sein werden. Im Schnitt sind das jetzt noch 12 bis 15 Piloten pro Tag, von einem „Pool“ von insgesamt 30 Piloten.

Mit dem Einsatz von Ersatzcrews aus dem Mutterkonzern Lufthansa und den „Freien“ konnte die AUA auch die Zeit überbrücken, in denen eigene Piloten umgeschult wurden. In den letzten Wochen sind im neuen Flugbetrieb rund 20 frühere Copiloten auf den Kapitänssitz gewechselt, sagte der AUA-Chef.

Langer Weg zu schwarzen Zahlen

Für 2012 gibt es in der AUA-Bilanz operativ noch rote Zahlen, ein bilanzieller Sonderertrag aus der Umstellung im Pensionssystem färbt die Bilanz heuer nur technisch schwarz. Auf Jahressicht ab Juli 2012 bis Juni 2013 sehe Albrecht wegen der Effekte des Sparpakets aber schon echte operative schwarze Zahlen. Ab 2013 soll es dann nachhaltig soweit sein. „Vorausgesetzt der Markt spielt mit“, wie er hinzufügte - mehr dazu in AUA: Weniger Passagiere, aber bessere Auslastung.

Sobald die Belegschaft Anfang Oktober einen neuen einheitlichen Betriebsrat gewählt hat und für Albrecht dann ein „legitimer Gesprächspartner“ steht, will er Verhandlungen um einen Konzern-Kollektivvertrag beginnen. Das AUA-Management erkennt ja den Anfang Juli vorübergehend konstituierten AUA-Bordbetriebsrat nicht an - mehr dazu in Minhard tritt als AUA-Betriebsrat an.

Links: