Themenhochzeiten als Trend 2013

Cupcakes, Barbecue und Stretch-Hummer: 2013 heiratet man nach amerikanischer Art. Auf der ab heute stattfindenden Hochzeitsmesse „Trau Dich“ präsentieren 250 Aussteller ihre Neuheiten. wien.ORF.at sprach mit Experten über Trends.

„Der Trend geht heuer in Richtung Themenhochzeit, man gestaltet nach Urlaubsländern. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Hochzeit, ob bei Dekoration, Essen oder Musik. Italien wird meist mit Romantik verbunden, Asien mit leichtem Essen, Amerika mit Barbecue“, so Wedding Plannerin Angela Lindner gegenüber wien.ORF.at.

Bei den Desserts halten Cupcakes und Cake Pops, Mini-Kuchen am Stiel, Einzug. „Die meisten Trends kommen aus Amerika oder Italien“, bestätigte Ingrid Loss von der Hochzeitswerkstatt. Mit der „Candy Bar“ hat es ein weiterer Trend über den Atlantik geschafft: Süßes aller Art wird dekorativ auf einem extra Tisch präsentiert. Laut Ingrid Loss sind etwa Schaumküsse, Zuckerstangen oder Smoothies beliebt, die farblich an die Hochzeit angepasst werden.

Eine Braut sitzt auf einer Treppe

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Lebenslange Erinnerungen: Den Fotografen sollte man frühzeitig buchen

Hochzeit auf dem Schloss und ein Segelbootrennen

Gefragte Orte für eine Hochzeit in Wien sind nach wie vor das Schloss Schönbrunn oder der Wilhelminenberg. „Schlösser und Palais sind als Hochzeitslocations sehr angesagt, die Braut möchte gern für einen Tag eine Prinzessin sein“, sagt Ursula Effenberger, Gründerin der Hochzeitsmesse „Trau Dich“. Auch auf dem Kahlenberg oder im Riesenrad wird gerne geheiratet.

Ausgefallene Wünsche hat Wedding Plannerin Angela Lindner jedenfalls schon erfüllt: Ein Segelbootrennen auf der Oberen Alten Donau oder einen Walzerkurs samt Tanzlehrer vor dem Denkmal von Johann Strauß im Stadtpark. Mit einem Brautpaar fuhr sie nach Niederösterreich, um einen Apfelbaum pflanzen zu können: „Das Brautpaar besucht den Baum jedes Jahr, er hat sogar Äpfel getragen“, erzählte Lindner. Abenteuerhochzeiten wie etwa unter Wasser, im Heißluftballon oder auf Bergen sind hingegen rückläufig.

Um die ausgewählten Orte zu erreichen, kann man sich vom Stretch-Hummer über den Rolls Royce bis hin zur Pferdekutsche alles mieten. „Über die Wahl des Wagens freut sich besonders der Bräutigam“, so Angela Lindner. Alternativ bieten die Wiener Linien einen Bus zur Miete an, der die Hochzeitsgesellschaft zum Heurigen bringt. „Kurios ist auch die Fahrt in einem Tuk tuk, einer asiatischen Motorradrikscha, bei dem das Brautpaar hinten sitzt und von einem Chauffeur gefahren wird“, erzählt Effenberger.

Cupcakes

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Amerikanisches Dessert: Cupcakes werden auf Hochzeiten immer beliebter

Pink, Lavendel und Smaragdgrün sind die Trendfarben

Waren Brautkleider in den vergangenen Jahren eher schlicht, geht der Trend jetzt mehr ins Elegante. „Elfenhafte, schmale Silhouetten sind gefragt. Farblich setzen sich Pink und Lavendel durch“, so Ursula Effenberger. Rund 1.000 kostet das Outfit im Durchschnitt.

Hochzeitsplanerin Ingrid Loss setzt hingegen auf Grün: „Mint- und Smaragdtöne sind dominant, der Schmuck, die Torte und der Blumenschmuck werden farblich aufeinander abgestimmt“. Flechtfrisuren stehen bei Frauen dieses Jahr hoch im Kurs: „Holländische und französische Zöpfe sind modern“, sagt Loss.

Der Mann verzichtet auf Frack oder Stresemann. Stattdessen heiratet er in Gehröcken und festlichen Anzügen mit kreativen Details und Accessoires. „Edle Materialien wie Seide und Brokat sind Hingucker. Die Krawatte kann ruhig etwas bunter sein“, sagte Effenberger.

Eine Modenschau mit Brautmode

Trau Dich Hochzeitsmesse

Die Hochzeitsmesse zeigt mit Modeschauen die aktuellen Brautkleid-Trends

Mediterrane oder regionale Küche

Traditionell bewegt man sich bei der Wahl des Essens: „Asiatisch wird weniger bevorzugt, viele Paaren mögen mediterrane Küche oder Klassiker aus Österreich“, sagt Messe-Chefin Effenberger. Speziell regionale Produkte werden geschätzt, Nachhaltigkeit spielt auch beim Essen eine Rolle. Laut Ingrid Loss geht der Trend auch „weg vom Buffet hin zu servierten Speisen“.

Wer stressfrei heiraten will, sollte frühzeitig planen. Experten raten, mindestens sechs Monate vorher anzufangen, auch eineinhalb Jahre sind keine Seltenheit. „Die Brautausstatter haben teilweise eine Lieferzeit von sechs Monaten. Auch mit dem Fotografen und der Location sollte man rechtzeitig einen Termin ausmachen“, empfiehlt Effenberger.

Am Abend des Hochzeitstages ist die Wahl der richtigen Musik wesentlich. „Tanzbands werden noch gebucht, aber immer mehr entscheiden sich Paare für einen DJ, da er ein größeres Repertoire spielen kann“, sagt Effenberger. „Für die Trauung in der Kirche oder am Standesamt werden gerne Gospel-Chöre engagiert“.

Ein Auto mit der Aufschrift Just Married

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Die Wahl des Hochzeitsautos liegt traditionell beim Mann

Wedding Planner auf dem Vormarsch

In Wien gibt es mittlerweile zahlreiche Wedding Planner, die die ganze Planung und Organisation der Hochzeit übernehmen. Im Schnitt belaufen sich die Kosten einer Hochzeit auf 10.000 Euro, rund zehn bis 15 Prozent des Gesamtbudgets sollte man für die professionelle Hilfe einrechnen. Manche Hochzeitsplaner verrechnen auch eine Pauschale oder werden nach Stunden bezahlt.

Angela Lindner von Wedding Angel ließ sich in den USA zur Wedding Plannerin ausbilden. Seit 2011 bietet sie am WIFI Wien eine Ausbildung zum Wedding Planner an. „Es gab in Österreich kein professionelles Berufsbild“. Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer hat sie Inhalte des Kurses ausgearbeitet und bietet ihn auch in anderen Bundesländern an. Interessierte sollten es sich aber gut überlegen: „Die Wirklichkeit hat mit dem, was Jennifer Lopez im Film ‚Wedding Planner‘ macht, wenig zu tun“, sagt Lindner.

Hochzeitspaar in einer Gondel

Stefan Thomas/dpa Zentralbild

Ausgefallene Hochzeitsorte: Manche Paare geben sich das Ja-Wort in der Gondel

Verleihung des Austrian Wedding Fashion Award

Seit zwanzig Jahren veranstaltet Ursula Effenberger die Hochzeitsmesse. Auf mehr als 8.000 Quadratmetern präsentieren heuer rund 250 Aussteller unter anderem Brautmode, Hochzeitstorten, Dekorationen und Eheringe.

Eine Besonderheit auf der Messe ist die Verleihung des „Austrian Wedding Fashion Awards“: Junge Designer wurden aufgerufen, aktuelle und zukünftige Brautmode zu entwerfen. Die Gewinner werden am 18. Jänner auf der Messe präsentiert, Hauptpreis ist ein sechsmonatiges Praktikum in einem Londoner Brautmodenhaus.

Michael Ortner, wien.ORF.at

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