Freud mit dem Handy entdecken

Sigmund Freud ist wieder in Wien. Diesmal allerdings an Werbetafeln und Litfaßsäulen, die an bedeutsamen Plätzen des Begründers der Psychoanalyse zu finden sind. Mit Handy-Apps können Interessierte dort mehr über sein Leben erfahren.

"Wir stellen mit „Hidden Freud" ein ganz neues Ausstellungskonzept vor. Man hält das Handy auf den QR-Code und schon öffnen sich die passenden Websites mit den zur Säule passenden Inhalten“, erklärt Rudolf Dirisamer, Vorstandsvorsitzender der Sigmund Freud Privatstiftung. 15 Litfaßsäulen und vier Werbetafeln sind mit QR-Codes versehen und geben Einblicke in Sigmund Freuds Leben.

Litfaß-Säule

ORF

Codes werden an Litfaß-Säulen angebracht

Auch Briefe und Fotos zu sehen

Die Säulen sind dort platziert, wo Freud lebte, arbeitete oder sich gerne aufhielt. Die meisten Säulen stehen deshalb im ersten und neunten Bezirk. Weiters ist die virtuelle Ausstellung mit einem Navigationssystem verbunden, sodass man sich von einer Säule zur anderen leiten lassen kann. „Freud lässt sich interaktiv erschließen und erwandern“, so die Kuratorin Inge Scholz-Strasser. Zudem werden die Plakate in kleinerem Format auch in U-Bahnen und Bussen der Wiener Linien zu sehen sein.

QR-Codes

QR-Codes können von Smartphones und Tablets eingescannt werden. In ihnen sind Webadressen, Telefonnummern, SMS oder freier Text untergebracht. Die Abkürzung steht für „Quick-Response“ („schnelle Antwort“).

Die Interessierten finden unter anderem ein Werkverzeichnis, Erklärungen zu den wichtigsten Begriffen der Psychoanalyse und Freuds Biografie. Jede Säule ist einem Themenkreis aus Freuds Arbeit oder einem konkreten Werk gewidmet, wie zum Beispiel der Traumdeutung, der Psychologie des Unbewussten, der Hysterie und Angst oder dem Unheimlichen. Zudem sind historische Aufnahmen aus den Jahren 1900 bis 1938 zu sehen. Dazu kommen auch Briefe an die bedeutenden Frauen in seinem Leben, wie Martha und Anna Freud, Marie Bonaparte und Minna Bernays.

Sigmund Freud

IMAGNO/Austrian Archives

Sigmund Freud um 1938

Schwierige Beziehung zu Freud wird thematisiert

"Hidden“ steht für das Verdeckte, Unheimliche, für das Verdrängte. "Wien hatte stets eine etwas schwierige Beziehung zu Sigmund Freud und zur Psychoanalyse. Auch das wird in dieser Ausstellung thematisiert“, so die Veranstalter.

Sendungshinweis:
Wien heute, 12. August 2014

„Es ist wichtig, mit der Kunst in den öffentlichen Raum zu gehen, um alle Menschen mit Kunst konfrontieren zu können, ohne Barrieren wie Eintrittspreise “, sagte Ernst Woller, SPÖ-Gemeinderat und Vorsitzender des Kulturausschusses. Karl Javurek, Vorstandsvorsitzender der Gewista, die die Säulen kostenlos zur Verfügung stellt, ergänzte: „Die Zeit, in der die Ausstellung stattfindet, ist jene, in der die meisten Touristen in Wien sind. Dadurch erfährt ‚Hidden Freud‘ eine noch weitere Verbreitung.“

Um an der „Wanderausstellung“ teilnehmen zu können, ist ein Smartphone oder Tablet mit einer QR-Applikation erforderlich. Die Ausstellung läuft bis zum 30. September 2014.

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