Was tun gegen Winterdepression?

Weniger Licht und Kälte in Herbst und Winter wirken sich auf den Körper aus. Tipps, wie man mit Lichtmangel und Kälte zurecht kommt, gibt Allgemeinmediziner und Autor Günther Loewit.

Niedrigere Temperaturen und kürzere Sonnenscheindauer in Herbst und Winter haben sowohl Auswirkungen auf das psychische wie auch auf das physische Wohlbefinden. Bis zu zehn Prozent der Bevölkerung leiden an einer saisonal abhängigen Winterdepression. Durch den winterlichen Lichtmangel fühlen sich viele Patienten müde, antriebslos und erschöpft. Durch Veränderungen im Immunsystem kommt es in der kalten Jahreszeit zu einer deutlich erhöhten Infektbereitschaft - mit ein Grund für das vermehrte Auftreten von grippalen Infekten im Winter.

Sendungshinweis:
„Radio Wien am Vormittag“, 16.11.2015

Wenn die Tage kürzer werden, setzt auch ein scheinbar unerklärlicher Heißhunger auf Süßes ein, der in Wirklichkeit die Energie für die Aufrechterhaltung der Stoffwechselfunktionen liefern soll und nebenbei im Gehirn für die Ausschüttung von Glückshormonen sorgt.

Baum im Herbstnebel

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Durch den Lichtmangel in der kalten Jahreszeit wird in der Epiphyse weniger Melatonin („Schlafhormon“) produziert und somit die Schlafphasen verlängert. Das morgendliche Aufstehen fällt schwerer als im Sommer.

Die Kälte der Jahreszeit führt häufig zu einem unwillkürlichen Zusammenziehen von Muskelgruppen und damit zur Entstehung von Beschwerden im Bereich des Bewegungs- und Stützapparates.

Tipps:

  • Versuchen Sie sich gesund zu ernähren und den Körper mit ausreichend Vitaminen zu versorgen.
  • Regelmäßige Bewegung und Spaziergänge im kostbaren Sonnenschein können Ihr Wohlbefinden während der kalten Jahreszeit deutlich verbessern.
  • Versuchen Sie, so wenig Winterspeck wie möglich anzusetzen, da Übergewicht seinerseits wieder die Neigung zur Depression erhöht.
  • Es spricht nichts dagegen, während der Wintermonate mehr zu schlafen, denn Schlaf ist förderlich für die Funktionen des Immunsystems und wirkt auch gut gegen Depressionen.
  • Achten Sie während der Nachtstunden darauf, dass Ihr Körper gut zugedeckt ist, denn häufig führen unbewusste Verspannungen der Nackenmuskulatur während der Nacht zu Migräneanfällen am nächsten Tag.
  • Sprechen Sie und treffen Sie sich mit Freunden und Bekannten, und freuen Sie sich auf das nächste Frühjahr, denn nichts ist schlimmer, als sich in eine Depression fallen zu lassen.

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Günther Loewit