Probiotika für gesunde Haut

In der Welt der Kosmetik gibt es laufend neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die die Bedürfnisse der Haut betreffen. Im Fokus steht laut „Radio Wien“-Beauty-Expertin Helga Fiala aktuell probiotische Hautpflege.

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die verschiedenen Nahrungsmitteln, vor allem Milchprodukten wie Joghurt, zugesetzt werden und die gesundheitsfördernd wirken.

Probiotika unterstützen aber nicht nur die Darmflora. Eine neue Generation an Hautpflege mit Lactobacillen, also Milchsäurebakterien, hilft den Schutzschild der Haut zu etablieren und Störungen auszugleichen. Zudem stimulieren Milchsäurebakterien die Ansiedelung ebenfalls gesunder Bakterien.

So kommen die Bakterien in die Pflegeprodukte

Eingesetzt werden diese Helferbakterien entweder lebend verkapselt oder gefriergetrocknet, je nach Einsatzgebiet, gewünschter Wirkung und der erforderlichen Formulierung in einem kosmetischen Produkt.

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Tipp für Veganer: Es gibt auch Pflegeprodukte mit gefriergetrockneten Milchsäurebakterien, die veganen, das heißt pflanzlichen Ursprungs sind. Die Herstellung erfolgt durch die Fermentation von pflanzlichen Kohlenhydraten aus stärke- und zuckerreichen Pflanzen. Sauerkraut beispielsweise ist reich an Milchsäurebakterien.

Die Bakterien werden gefriergetrocknet, damit sie sich nicht vermehren. Das ist wichtig für den Keimgehalt des Produktes.

So wirkt probiotische Hautpflege

Probiotische Bakterien werden beim Auftragen durch die hauteigene Feuchtigkeit aktiviert. Sie stärken die Hautbarriere und wirken ausgleichend. Die Haut wird, bei regelmäßiger Anwendung, normalisiert. Das bedeutet, sie erhält wieder mehr Spannkraft, kann mehr Feuchtigkeit speichern und wirkt dadurch praller. Außerdem kann sie sich dank einer erhöhten Widerstandkraft besser vor negativen Einflüssen schützen.

Effektive Mikroorganismen, die ebenfalls in der probiotischen Hautpflege zur Anwendung kommen, wirken regenerativ und antioxidativ, das heißt schützend. Sie bauen den natürlichen Schutzmantel der Haut wieder auf, verfeinern die Poren und wirken dem Alterungsprozess entgegen.

Durch die Fähigkeit, ein biologisches Equilibrium, also Gleichgewicht zu schaffen, eignet sich diese Hautpflege auch als wirkungsvolle Hilfe gegen alle Anzeichen von Stress-Reaktionen der Haut. Dies gilt auch für Akne, trockene und gereizte Haut sowie Alterungsanzeichen.

Das Mikrobiom

Als Mikrobiom bezeichnet man die Summe der Mikroorganismen, die in Verbindung mit dem Menschen stehen. Wir sprechen auch von der mikrobiellen Flora des Menschen. Ihre Zusammensetzung hat auch Auswirkungen auf unsere Gesundheit.

Die Hautflora

Die Hautflora ist Bestandteil der Oberfläche von gesunder Haut. Sie wird milliardenfach von verschiedensten Bakterien und Pilzen besiedelt. Auf jede menschliche Zelle kommen zehn Mikroben. Zugleich ist die Hautflora der mikrobielle Schutzschild der Haut.

Auf einer intakten, ausgewogenen Hautflora haben es schädliche Keime schwer, sich auszubreiten. Die winzigen Verteidiger produzieren Proteine, sogenannte antimikrobielle Peptide, welche Invasoren abtöten. Zudem erzeugen sie Stoffe, die die Haut leicht sauer machen. Das nennt man den Säureschutzmantel. Und sie bauen Abfallprodukte ab, etwa Hautschüppchen oder Talg.

Sendungshinweis:

„Radio Wien“ am Wochenende, 14.7.2018

Gerät dieses Abwehr-System aus dem Gleichgewicht, werden Aussehen und Gesundheit der Haut beeinträchtigt. Sie reagiert irritiert und wird als „empfindlich“ empfunden.

Das beeinträchtigt das Gleichgewicht der Haut

Nicht nur Sonneneinwirkung und Umweltbelastungen, sondern auch unsere Lebensweise wirkt sich auf das Gleichgewicht der Haut aus. Zu aggressive Reinigungsprodukte und falsche Hautpflege können sich negativ auf die Mikroorganismen der Haut auswirken, die für eine gesunde, abwehrstarke Haut so wichtig sind.

Lücken in der Hautbarriere, also im Säureschutzmantel, können von Keimen und Umweltbelastungen genützt werden, um Reizungen und auch einen rascheren Alterungsprozess zu fördern.

Probiotische Pflege stärkt die natürliche Hautbarriere und baut die Widerstandskraft auf, damit aus empfindlicher Haut nicht allergische Haut wird.

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