Liebe aus dem Netz

Welches sind die häufigsten Fehler beim Erstkontakt im Netz und wie wird man im Netz besonders erfolgreich beim anderen Geschlecht- Tipps für den Umgang in der digitalen Welt von Kommunikationsexpertin Nana Walzer.

Die analoge und die digitale Kommunikation unterschieden sich: alles, worauf wir uns normalerweise im Umgang mit unbekannten Menschen verlassen, um sie einzuschätzen, fällt im Netz erst einmal weg: Die Körpersprache und der Stimmklang sind bis zu 90% für den ersten Eindruck beim zwischenmenschlichen Erstkontakt verantwortlich.

Sendungshinweis:

„Radio Wien am Nachmittag“, 4.10.2018

Stimmungen, Zwischentöne und Subtext kommen im Netz schlicht kaum an. Im Internet verkehrt sich die gewohnte Welt: Statt dem ersten Eindruck übernehmen Profilübereinstimmungen auf den meisten Datingplattformen die Vorsortierung möglicher Partner vor, dann erst folgen Worte, danach werden bei Interesse Bilder freigeschaltet. Neuere Plattformen liefern hingegen oft nur mehr Bilder.

Je nach Interessenslage – also kurze körperliche Begegnung oder doch eher langfristiger Beziehungswunsch – braucht es dann kürzer oder länger, um zu entscheiden, wer von Interesse ist und welche Plattform für einen passt. Ein großer Unterschied zur echten Welt ist allerdings, dass zunächst nicht überprüfbar ist, ob die im Netz angegebenen Informationen auch tatsächlich den realen Tatsachen entsprechen.

Holzherz auf Computertastatur

Colourbox.de

Häufigste Fehler beim Erstkontakt im Netz

Erstens: Nicht zu wissen, was man will. Achtsame Romantik oder heiße Affäre, Heirat oder One-Night-Stand? Da ist Klarheit ganz wichtig, denn die eigene Selbstdarstellung sollte ja auch die richtigen Partner ansprechen.
Zweitens: Die Präsentation der eigenen Person sollte weder langweilig noch gruselig sein. Der Benutzername zum Beispiel sollte die Fantasie jener Menschen anregen, die man auch tatsächlich erreichen will.
Drittens: Nicht jammern. Positive eingestellte Menschen bekommen wesentlich mehr Aufmerksamkeit und bessere Rückmeldungen.

Text und Profilbilder sind so etwas wie der erste Eindruck im Netz, daher sollten sie ein freundliches Gesicht einerseits und auf einem anderen Bild den ganzen Körper zeigen. Die Fotos sollten einen im besten Licht dastehen lassen, wobei lächeln tatsächlich hilft. Im Profiltext soll die eigene Persönlichkeit herauskommen und der Erstkontakt zu anderen sollte kein Standardtext sein.

Auch ist wesentlich zu verstehen, dass andere den eigenen Tonfall, die Stimmung und Ironie nicht leicht aus dem eigenen Text herauslesen können – vielmehr sind solche Scherze oft der Grund für einen Kontaktabbruch. Andererseits ist zu beachten, dass man schlechte Erfahrungen nicht zu persönlich nehmen sollte.

Was im Netz gut ankommt

Interessanterweise unterscheiden sich männliche und weibliche Jagdtechniken auch im Netz. Männer schreiben zum Beispiel später, weniger und kürzer als Frauen. Das sollte also niemanden verwundern, frau sollte es schon gar nicht persönlich nehmen, wenn „er“ sich nicht sofort meldet.

Frauen brauchen allerdings länger, um ihre Texte zu formulieren, sie denken sich mehr dabei und interpretieren mehr in Aussagen hinein. Sie können mit kürzeren Texten höher beim anderen Geschlecht punkten. Männer bekommen mehr positive Rückmeldungen wenn sie mehr als zwei Fotos hochladen und Zeit in eine aussagestarke Beschreibung des eigenen Lebens investieren.

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Nana Walzer