Thementag Seelische Gesundheit

Zum Arzt zu gehen, wenn man krank ist, fällt den meisten Menschen nicht schwer. Deutlich größere Hemmungen haben viele immer noch, wenn die seelische Gesundheit kippt. Dabei ist gerade da auch frühe Behandlung immens wichtig.

Der „Thementag Seelische Gesundheit“ auf Radio Wien bringt Infos rund um psychische Leiden, ihre Symptome und Behandlungsmöglichkeiten. Und am Abend können auch Sie mitreden: zu Gast bei Jasmin Dolati ist Psychiaterin und Psychotherapeutin Alexandra Schosser, deren Schwerpunkt in der Schematherapie, einer Form der Verhaltenstherapie liegt. Sie gibt Einblick in Ihre Arbeit als Therapeutin und beantwortet Fragen von Hörerinnen und Hörern.

Haben Sie schon einmal Hilfe in Anspruch genommen bei einem seelischen Leiden? Wie schwierig war es für Sie, sich das einzugestehen? Wie haben Sie die richtige Anlaufstelle gefunden? Wer hat Ihnen in dem Prozess am meisten Halt gegeben? Oder haben Sie eine so robuste Psyche, dass Sie gar nicht nachvollziehen können, wie sich seelisches Leiden anfühlt? Sind Sie in Ihrem persönlichen Umfeld mit psychischen Erkrankungen konfrontiert? Und wie gehen Sie damit um?

Live in der Sendung mitreden und Fragen stellen

Der Mittwoch Abend
auf Radio Wien

mit Jasmin Dolati
zu Gast im Studio:
Psychiaterin/Psychotherapeutin Alexandra Schosser
10. Oktober, ab 19.00 Uhr

Diskutieren Sie mit Radio-Wien-Programmchefin Jasmin Dolati und der Leiterin der „Zentren für seelische Gesundheit“ BBRZMed Alexandra Schosser über ungesunden Perfektionismus, das Erkennen und Respektieren eigener Bedürfnisse, über gute soziale Beziehungen als vorbeugende Maßnahme, Stressabbau und Sinnsuche - am Mittwoch Abend, ab 19.00 Uhr, auf Radio Wien!

Meditation

colourbox.de

Lebensmuster prägen unser Verhalten

Zentrales Element in der Schematherapie sind Muster im Verhalten eines Menschen, die sich auf Grund von Erfahrungen und Prägungen bilden und die Reaktionen stark beeinflussen. An sich unproblematisch, kann ein solches Muster dem Betroffenen auch immer wieder Probleme und Leid bringen, wenn etwa Verletzungen aus frühester Kindheit eine völlig unangemessen Reaktion des Erwachsenen gegenüber dem Lebenspartner hervorrufen. In der Therapie können solche Muster bewusst gemacht und ein neuer, konstruktiver Umgang damit eingeübt werden.

Dass ein psychisches Problem oder Leiden professioneller Hilfe bedarf, ist oft nur vage erkennbar. Die ersten Alarmzeichen werden oft beiseite geschoben. Doch Alexandra Schosser mahnt: „Wenn ich immer erschöpft bin, mich über nichts mehr freuen kann, Schlafprobleme und Konzentrationsschwierigkeiten habe, wenn meine Familie sich schon beschwert, dass man gar nicht mehr man selbst sei - dann sollte man das ernst nehmen und sich Hilfe suchen.“ Erste Anlaufstelle kann der Praktische Arzt ebenso sein wie ein Psychologe oder Psychotherapeut, bei stärkeren Indizien für eine psychische Erkrankung auch gleich der Psychiater.

Hormonelles Ungleichgewicht macht krank

Dass psychisch Kranke noch immer ein Stigma fürchten, liegt wohl auch an der weniger handfesten Symptomatik. Dabei gibt es sehr wohl körperliche Ursachen für psychische Krankheiten: „Es lässt sich immer ein Ungleichgewicht der Hormone im Gehirn nachweisen.“, erklärt Schosser. Wobei die genauen Zusammenhänge in vielen Fällen noch nicht ausreichend erforscht sind. Was aber bewiesen ist: je früher eine Behandlung einsetzt, desto besser sind die Prognosen.