Alles für den Advent vor der Haustür

Es gibt Pflanzen, die sind ganz eng mit dem Advent verbunden. „Radio Wien“-Pflanzenexperte Karl Ploberger verrät, welche Pflanzen vor seiner Haustür stehen und so für adventliche Stimmung sorgen.

Ilex, Mistel und Christrosen, sie alle haben in den nächsten Wochen den großen Auftritt. Die Stechpalme (botanisch Ilex) gehört bereits seit langer Zeit dazu. Aber erst in den letzten Jahren ist sie wieder zu einem typischen Weihnachtsgrün geworden. Schon zu Zeiten der Germanen waren die saftig grünen Zweige ein begehrtes Kultobjekt, das im Stall zur Winterszeit die guten Feen aus dem Wald anlocken sollte. Später waren dann die Ilexzweige vor allem zum Osterfest in Verwendung, daher auch der Name Stechpalme.

Jetzt ist der Trend über England und Amerika zu uns gekommen: Keine Serviette, kein Weihnachtspapier oder Geschenkband, auf denen nicht die Ilexblätter mit den kräftig roten Beeren zu finden sind. Auch im Garten lässt sich die Stechpalme problemlos ziehen: Die Sorte Ilex aquifolium „Alaska“ zählt da zu den frosthärtesten und vor allem am reichsten fruchtenden Pflanzen. Allerdings nur dann, wenn in der Nähe ein „Männchen“ als Befruchter steht. „Blue Prince“ ist da eine schöne Sorte, die zwar keine Beeren, aber dafür die notwendigen Blüten und herrliche Blätter besitzt.

Mistel Mistelzweig

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Die Mistel ist eine wichtige magische Pflanze, die von den Druiden mit goldenen Sicheln geerntet wurde und nicht zu Boden fallen durfte

Sendungshinweis

„Gut gelaunt in den Tag“, 30. November 2018

Kiss me under the Mistletoe

Die Mistel ist auch aus der Weihnachtszeit nicht mehr wegzudenken. Sie kam ebenfalls über England zu uns, als immergrüne Pflanze galt sie aber schon zur Römerzeit als Symbol für Unsterblichkeit. Drei Arten des Halbschmarotzers gibt es: Die auf Laubbäumen wachsen, auf Nadelbäumen oder auf Eichen. Die Mistel lebt vom Wasser und den Mineralstoffen des Baumes, assimiliert aber selbst (daher „Halb“-Schmarotzer) und wirft alle zwei Jahre das Laub ab.

Begehrt sind vor allem Misteln mit den weißen Früchten, die auch von den Vögeln gerne gefressen werden. Da diese Früchte extrem klebrig sind, versuchen die Tierchen sie an Ästen abzustreifen, wo sie letztlich kleben bleiben und eine Wurzel bilden, die durch die Rinde in die Saftbahnen des Baumes führt. Besonders beliebt sind die Misteln vermutlich deshalb, weil es heißt, dass unter einem Mistelzweig ungefragt geküsst werden darf. Allerdings, wie es in den britischen Anstandsregeln heißt: „...zarte Wagenküsse und keine Kussorgien..."

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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