Wenn Lichtmangel die Stimmung drückt

Die Wintermonate fühlen sich oft grau und trostlos an und vielen schlägt das auf die Stimmung. Drei Prozent der Österreicher entwickeln sogar eine Herbst-Winter-Depression. Abhilfe schafft vor allem eines: Licht.

Die Herbst-Winter-Depression ist eine saisonale Erkrankung, die in den Herbstmonaten beginnt und im Frühjahr oder Sommer endet. Patientinnen und Patienten klagen in dieser Zeit neben Tagesmüdigkeit und Antriebslosigkeit über Konzentrationsstörungen, Traurigkeit, Heißhungerattacken und Schlafprobleme. Jeder Zehnte ist von einer leichten Form der Winterdepression betroffen, dem so genannten Winterblues. Die Betroffenen schleppen sich zwar müde und energielos durch die Wintertage, depressiv sind sie jedoch nicht.

Baum im Herbstnebel

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Trübe Wintertage können die Stimmung beeinflussen

Warum Tageslicht so wichtig ist

Ob Herbst-Winter-Depression oder Winterblues, beiden gemein ist die Ursache: Lichtmangel. Trifft zu wenig Tageslicht auf die Netzhaut, was an dunklen und arbeitsreichen Wintertagen der Fall sein kann, wird ungebremst Melatonin ausgeschüttet. Infolge einer übermäßigen Konzentration des Schlafhormons gerät unsere innere Uhr außer Takt. Wir werden müde und die Laune fällt in den Keller. Zudem wird die Produktion des als Glückshormon bekannten Serotonin gehemmt. Dadurch kommt es zu Heißhungerattacken und einer nahezu unbändigen Lust nach Süßem.

Lichttherapie gegen den Blues und die Depression

Personen mit depressiven Symptomen sollten jedenfalls einen Arzt aufsuchen und sich beraten lassen. „Die Hälfte unserer Patienten ist mit Lichttherapie alleine gut behandelt“, erklärt Edda Winkler-Pjrek, Leiterin der Ambulanz für Herbst-Winter-Depressionen am AKH.

Sendungshinweis

„Guten Morgen Wien“, 4. Februar 2019

Dabei wird das fehlende Tageslicht mit speziellen Lichttherapie-Lampen imitiert. Obwohl sich erste Erfolge bereits nach wenigen Tagen zeigen, sollte die Therapie in der dunklen Jahreszeit täglich für mindestens 30 Minuten durchgeführt werden. In bestimmten Fällen wird auch eine medikamentöse Therapie angewandt. Für alle empfehlenswert: Bewegung im Freien, denn selbst bei bedecktem Himmel ist die Lichtintensität höher als im Wohnraum.

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